Liebe Pilzfreunde,
An diesen Täublingen wäre ich fast verzweifelt. Meine Freundin brachte sie aus ihrem Garten mit. Ich habe gleich eine Geschmacksprobe von einem ausgewachsenen Fruchtkörper genommen und konnte keinerlei Schärfe feststellen. Ansonsten war das auffälligste Merkmal starkes Gilben, ganz besonders am Stiel. Das Sporenpulver habe ich bei 3 (ockergelb) eingeordnet und gemessen habe ich eine Sporengröße von etwa 7,5 x 5,5 Mikrometer. Das Schlüsseln führte mich in verschiedene Sackgassen. Zum Beispiel konnte ich nicht zweifelsfrei sagen, ob es sich um eine „kleine zerbrechliche“ Art handelt. Oder ob vielleicht im frischen Zustand auch rein rote Farbtöne vorkommen. Nicht mal die Zuordnung Laub- oder Nadelwald konnte ich vornehmen. Meine Freundin sprach von Apfel-und Pflaumenbäumen, aber bis vor wenigen Jahren standen dort Fichten. Ob im Boden verbliebene Wurzeln noch als Mykorrhizapartner fungieren (!) können? Schließlich bin ich zu meiner Freundin gefahren, um mir vor Ort ein Bild der frischen Pilze zu machen. Ergebnis: In der Nähe (Nachbars Garten) gibt es eine Eiche, eine Birke, zwei Kiefern. Die Hüte sind im Durchmesser ca. 4 bis 7 cm groß. Sie sind weder klein und gebrechlich noch groß und stark., sondern irgendwo dazwischen. Die Farben sind gelblich, bräunlich und ein trübes Rot oder Violett. Schließlich nahm ich noch eine Geschmacksprobe eines jungen Fruchtkörpers. Und siehe: er war scharf! Und ich habe die ganze Zeit nur unter den milden Täublingen gesucht! Ich glaube aber schon, dass sie alle zu einer Art und einem Myzel gehören. Der Name Vielfarbiger Täubling hält, was er verspricht. Ich hoffe, dass gegen meine Bestimmung jetzt keine Einwände mehr bestehen. Die Bilder sind leider nicht gut geworden, sorry.
Viele Grüße
Birgit