[ Thread ansehen ] [ Antwort schreiben ] [ Zurück zum Index ] [ Vorheriger Beitrag ] [ Nächster Beitrag ]

Re: Lyophyllum/Tephrocybe boudieri?

Geschrieben von: Till
Datum: 18. Januar 2016, 00:06 Uhr

Antwort auf: Re: Lyophyllum/Tephrocybe boudieri? (Ulysses)

Hallo,
Wir hatten vor 7 Jahren mal diese Frage in unserer Gruppe hier in SO-Bayern. Ich denke, mein Freund Thomas Glaser nimmt es mir nicht übel, wenn ich mich hier u. a. auf seine damalige Diskussion berufe. Er beschrieb 4 Aufsammlungen einer Art, die er nach Großpilze BW problemlos als Lyophyllum ozes bestimmt hatte. "Auch mit dem 'alten' Moser landete ich bei T. ozes. Beide orientierten sich an Altmeister Ricken - 'Collybia ozes - im Nadelwald auf dem Erdboden, gesellig. Häufig.' Bei Gulden endete ich bei L. confusum. hier ist ozes eine helmlingsähnliche Art."

Ich (TRL) verglich Thomas' Beschreibung mit jenem Pilz, den ich ungefähr genauso oft wie er sein "ozes" in der gleichen Region als "L. boudieri" bestimmt hatte - aber eben nach Kühner/Romagnesi 1954, complém. -, und kam zu der Auffassung, dass die Unterschiede minimal waren. Thomas dazu: "L. boudieri ... soll sich nur durch eine dunklere Hutfarbe unterscheiden ... (Meinen Fund) nenne ich vorerst L. ozes ss. Singer, Ricken, Moser."

Die Diskussion zeigt, dass die Problematik schon bei den alten "Klassikern" auftaucht. Deshalb ist es ja so wichtig, dass man bei jeder irgendwie kritischen Art "im Sinne von" dazuschreibt. Damit kann man ganz gut leben - andernfalls müsste man ja strenggenommen immer die Typuskollektion untersuchen, was natürlich völlig unrealistisch ist.

Gute Nacht
Till

,

: derartige Funde hab ich aus der Regensburger Umgebung und von der
: Schwäbischen Alb auch mehrere. Immer über neutralem bis basischem
: Untergrund, ansonsten aber recht wenig anspruchsvoll (Laub, Nadel, feucht,
: mäßig trocken, Frühsommer bis kurz vor dem ersten starken Frost).

: Bestimmt hab ich diese als Lyophyllum ozes ss. Großpilze BW , da das zu
: 100 % dem Pilz entspricht.

: Wie Du schon sagst, findet sich dieses Artkonzept sonst nirgends. Dort, wo
: L. ozes aufgeführt wird, handelt es sich um eine ganz andere Art, die mit
: dem in GP BW unter diesem Namen behandelten Taxon nicht übereinstimmt.
: Warum es nun allerdings zweierlei Graublätter namens "ozes"
: gibt, konnte ich bislang nicht aufklären.

: Zu L. inolens : Das ist m. E. ein deutlich größerer Pilz (Hut bis 5 (6)
: cm) Durchmesser, der zumindest bei meinen Funden recht ähnlich Gymnopus
: butyraceus aussah. Das, was ich L. ozes (GP BW) nenne, hat schmalere
: Fruchtkörper (Hut bis 2-3 cm, Stiele dünner).

: Zu L. boudieri : Diese Art hat m. E. niedrige, im Längsschnitt rundliche
: bis abgeflachte Hüte, die im feuchten Zustand recht dunkel (bis
: kohlenbraun) gefärbt sind, während L. ozes (GP BW) ± schmal zugespitzte
: Hüte hat, die auch feucht heller sind (bis horngrau o.ä.). Ob aber Farbe
: und Form des Huts konstant sind und zur Abtrennung der Arten taugen?

: Wahrscheinlich hilft Dir das bei Deinem Problem auch nicht weiter... Aber
: vielleicht hat ja jemand anders den "roten Faden" für den Weg
: durch den Lyophyllum -Schlüssel.

: Beste Grüße
: Josef

Beiträge in diesem Thread

[ Thread ansehen ] [ Antwort schreiben ] [ Zurück zum Index ] [ Vorheriger Beitrag ] [ Nächster Beitrag ]

Pilze Pilze Forum wird administriert von Georg Müller mit WebBBS 5.12.