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Re: Lyophyllum/Tephrocybe boudieri?

Geschrieben von: Andreas
Datum: 18. Januar 2016, 06:52 Uhr

Antwort auf: Lyophyllum/Tephrocybe boudieri? (interhias)

Hallo Hias, und natürlich auch alle anderen,

tja, diese Tephrocybe ozes ist glaube ich schon sowas wie eine "Jugendsünde" von mir, denn ich habe die Art mal unter diesem Namen in der SPR vorgestellt. Dieser dort beschriebenen Kollektion gehört das Bild von Achim Bollmann in der Ba.-Wü.-Flora. Aus heutiger Sicht wäre ich mit meiner Bestimmung deutlich vorsichtiger, aber damals im jugendlichen Schwung .... *ggg* Außerdem ist die Beschreibung da in der SPR aus heutiger Sicht viel zu dürftig und damit wenig hilfreich.

Dennoch, was damals auffiel war, dass die Stiel deutlich glänzend-seidig längsfaserig waren, gut vergleichbar mit manchen Telamonien wie z. B. C. casimiri. Insofern kann ich mit der Bestimmung für diese Kollektion auch heute noch halbwegs leben.

In der Ba.-Wü.-Flora sind die drei Arten T. boudieri (sehr dunkle schwarzbraune Fruchtkörper), T. ozes (silberstielig und schlankstielig, wie Telamonie) und T. inolens (collybioid, mit Hutbuckel, genau wie Rh. asema aussehend) sehr gut abgebildet. Jedenfalls sind das für mich drei makroskopisch unterscheidbare Arten. Ob die jeweiligen Namen dazu passen, das ist eine andere Frage ....
Sehr häufig ist in meinen Wälder des Thüringer Waldes T. inolens, das entgegen seinem Namen frisch zerdrückt sehr stark mehlig-gurkig riecht. Dort wo diese Art in größerer Anzahl vorkommt - und das ist in den Fichtenwäldern sowohl auf Buntsandstein als auch of Kalk nicht selten der Fall - dort wird man auch immer Rhodocybe stangliana finden, die auf dieser Tephrocybe parasitiert. Ich habe die Rhodocybe noch auf keiner anderen Tephrocybe gefunden, auch wenn in der Literatur T. rancida als Wirt angegeben wird. Umgekehrt habe ich an die 10 Fundstellen in meinem Einzugsbereich, und auch im Schwarzwald konnte ich die Art auf Ansage mehrfach in entsprechenden Tephrocybe-Beständen finden.

beste Grüße,
Andreas

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