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Re: Inocybe paludosa (?)

Geschrieben von: Violet
Datum: 28. Februar 2016, 18:30 Uhr

Antwort auf: Inocybe paludosa (?) *PIC* (Helmut)

: Servus Andreas,

: Du hast recht: Es ist ein Risspilz! Hier die Geschichte der Erkenntnis:
: Sowohl von der Farbe des Sporenpulvers als auch von der Form der einzelnen
: Sporen her hatte ich auch zunächst an eine Mallocybe gedacht. Aber bisher
: zeigten sich in dieser Untergattung immer deutliche Cheilos, meist sogar
: üppige, dicht gedrängte Reihen an den Lamellenschneiden. Und derart gelbe
: Lamellen waren mir bei den Mallocyben auch noch nicht untergekommen.

: Ein für mich neuer Risspilz wäre mir natürlich am Liebsten gewesen :-)! Trotz
: dem ich in das Schwammerl schon so viel Zeit investiert hatte (obwohl
: vermeintlich nicht mal eine Inocybe), hast Du meinen Ehrgeiz geweckt. Wenn
: Cheilos da sein müssen, dann muss sich doch irgendwo zumindest ein
: Rudiment davon finden lassen. Was soll ich sagen? In einem kleinen
: Ausschnitt eines Pärparates zeigten sich tatsächlich Strukturen, die nur
: als Cheilos zu deuten sind (siehe Anhang)! Und sie sind sogar typisch für
: Mallocyben!

: Die erneute Literaturrecherche führte jetzt sogar zu einer Art, die gut zu
: passen scheint: Inocybe paludosa Kühner. Die Art hat Ditte auf ihrer
: Homepage ("DNA-Analyse vorhanden"), es besteht aber
: makroskopisch keine Ähnlichkeit mit meiner Aufsammlung. Und auch die
: Cheilos scheinen etwas anders zu sein. Besser passt die Darstellung bei
: Ferrari 2006. Vielleicht stecken aber auch "I. paludosa" noch
: mehr Arten drin.

Lieber Helmut, danke für deine Mail! Also ein wesentlicher Faktor zur Bestimmung als paludosa ist die Farbe des Fleisches in der Stielbasis: das muss richtig gelb sein ("jaune vif"). So steht es in der Erstbeschreibung von Kühner, und dieses Merkmal ist bei den Mallocyben, wo man eh oft wenig greifbare Unterscheidungsmerkmale hat, wichtig. War es das bei deinem Fund? Wenn nicht, ist es keine paludosa.
Was das unterschiedliche Aussehen von dem Fund auf der Website und dem bei Ferrari abgebildeten angeht, so war es so, dass es bei unserem ein alter vom Wetter und vom Regen gebeutelter Fruchtkörper war, das sieht man ja auch auf dem Foto. Bei Ferrari sind es gut erhaltene Fruchtkörper. Was mich bei deinem Fund aber stört ist, dass der Hut so extrem glatt ist - Das passt nicht zur Erstbeschreibung von Kühner und nicht zu Ferraris Bild und Text.
Schick mir doch bei Gelegenheit einen Fruchtkörper, wenn du magst, dann mikroskopier ich den auch mal. Wenn es wirklich eine Mallocybe ist, danach sieht es aber aus nach dem Cheilofoto, vergleich ich sie mit unseren alpinen Mallocyben. (Und kann ihn später auch analysieren lassen, für den nächsten Schub ist es aber schon zu spät). Aber derart gelbe Lamellen sind schon sehr ungewöhnlich.
Herzliche Grüße in die Runde,
Ditte

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