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OT: der Feind in unserer Haut

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 24. August 2016, 00:36 Uhr


Hallo miteinander!

Dieses putzige Tierchen fiel mir kürzlich beim Mikroskopieren auf die Hand – da habe ich es doch gleich auf einen Objektträger gepackt und genauer angeschaut. Mich hat vor allem interessiert, wie dieser Bohrrüssel mit seinen Halteklammern en detail aussieht... und ob man beim behutsamen, langsamen Herausziehen einer bereits in der Haut steckenden Zecke diese Fresswerkzeuge abreisst oder nicht. Ein frisch gezogenes Exemplar als Vergleichsobjekt befand sich nämlich gerade im Bad in Alkohol (in doppelter Hinsicht).

Aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Zecken):

Mundwerkzeuge und Saugvorgang
Kennzeichnend für die Zecken sind vor allem die vorn am Capitulum sitzenden Mundwerkzeuge. Diese sind für die blutsaugende Lebensweise eigentümlich umgestaltet. Außen sitzen zwei viergliedrige Taster (Palpen), die Sinnesorgane sind und nicht am Saugvorgang teilnehmen. Sie umhüllen in Ruhestellung häufig die eigentlichen Mundwerkzeuge. Zentral sitzt ein Hypostom genannter Stechrüssel, der häufig Zähne aufweist, die als Widerhaken wirken. Auf der Oberseite (dorsal) und meist von unten her nicht sichtbar sitzen die beiden Cheliceren. Diese bestehen aus einem zweiteiligen Schaft, der parallel zum Hypostom nach vorne gestreckt wird und der unbeweglich mit breiter Basis am basalen Teil des Capitulums ansitzt. An der Spitze tragen sie mehrere bewegliche zahnförmige Vorsprünge, Chelicerenfinger genannt. Die Zecke ritzt beim Saugvorgang mit ihren Cheliceren die Haut ein und schiebt anschließend das Hypostom in die Wunde. Entgegen einer verbreiteten Vorstellung ist das Hypostom aber kein hohler Saugrüssel: die Mundöffnung liegt basal zu ihm auf der breiteren Basis des Capitulums. Das Hypostom kann eine eingesenkte Nahrungsrinne tragen. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als Zeckenbiss bezeichnet, korrekt ist jedoch Zeckenstich. ...

Zuerst eine Totale der kleinen, unversehrten Zecke mit Saugrüssel, diesen schlanken Chelicerenfingern und den dicken Tastern/Palpen:
Bild

Hier die Mundwerkzeuge ein bisschen größer:
Bild

Und nun der gleiche Bereich von der Zecke, die ich aus der Haut gezogen hatte: der Saugrüssel abgerissen, die Cheliceren fehlen komplett – bei diesen Widerhaken eigentlich kein Wunder.
Bild

Alles klar? Da bleibt also was in der Haut zurück und juckt... Wer sich noch ein bisschen genauer über den Austausch von Körperflüssigkeiten zwischen Zeck und Wirt informieren will, kann bei Wikipedia weiterlesen. Wer gut schlafen will, lässt es besser bleiben ;-)

Viele Grüße – Rika

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