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Re: Welcher Stachelschirmling? Lepiota echinacea?

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 27. September 2016, 01:21 Uhr

Antwort auf: Re: Welcher Stachelschirmling? Lepiota echinacea? (interhias)

: Hallo Rika,

: nach Gröger müsstest du deinen Fund wohl als E. calcicola schlüsseln, da die
: Warzen hoch sind, fest sitzen und mikroskopisch durch Zellen ausgebildet
: sind, die auch im Endbereich ellipsoid und nicht blasig-kugelig sind. Man
: sieht diese Zellketten der Hutstacheln sehr gut auf deinem Mikrofoto.

: Gröger gibt Cheilozystiden übrigens auch für perplexum und echinaceum an, FN
: dagegen nur für perplexum und calcicola. Bei E. calcicola schreibt Gröger
: bei den zusätzlichen Informationen Stiel mit +/- häutigem Ring. +/- ist
: keine sehr präzise Angabe und in FN ist auch nur von einer Ringzone die
: Rede.

: Hab noch mal nachgeschaut: Ich habe tatsächlich eine Kollektion von 2006 mit
: abwischbaren Schuppen und ohne Cheilozystiden - das wäre nach FN dann L.
: echinaceum.

: Letztlich weiß ich nicht, was richtig ist, weil ich zu wenige verschiedene
: Kollektionen habe.

: Grüße
: Hias
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Hallo Hias,

merci für die Details aus Gröger und FN! Aber: die (losen) Enden der Stachelhaare sind bandförmig, kollabierte ewig lange, dünne Zellen. Die "Würstchen-Zellen" sind nur im verfilzen Bereich. Auf dem letzten Bild habe ich so einen Verlauf von den "Würstchen-Zellen" zu den "Bändchen" dargestellt, auf dem zweiten Bild siehst Du nur "Bändchen" = die losen Enden der Haare.

Im GPBW-Schlüssel trennen sich die Wege zu E. calcicola bzw. E. echinaceum bei Punkt 3: "Cheilozystiden fehlend oder kaum von Basidiolen unterscheidbar". Mit "ja" kommt über ... "Schuppen und Untergrund etwa gleichfarbig" zu E. echinacea, mit "nein" über ... "Lamellenschneide weiß(!)..." und "Hutschuppen 1-3 mm lang, dem Hut gleichfarben kakaobraun, Endzellen der HDS zum größten Teil länglich" klar zu E. calcicola. In der Einzelbeschreibung von E. calcicola: "Durch die schokoladen- bis weinbraune Färbung, fehlenden Cystiden (???), alt nur in der Hutmitte verbleibende Schüppchen..." Zu E. echinaceum schreibt er: "Vorrangig durch wenig kontrastierende Hutfärbung, flüchtige Ringzone und Fehlen deutlich ausgeprägter Cheilocystiden gekennzeichnet"

Fehler im Schlüssel? Oder beide Arten ohne auffällige Zystiden?

Ich habe Stücke von 3 verschiedenen Lamellen untersucht, hatte aber nur 1 Fruchtkörper → keine (auffälligen) Cheilos... what ever... kommt mir vor wie die Unterscheidung von Lentinellus castoreus vs. ursinus – da habe ich für mich beschlossen, den auf Nadelholz als "L. castoreus" zu bezeichen, den auf Laubholz als "L. ursinus", zumindest so lange keine neuen nachvollziehbaren Erkenntnisse vorliegen.

Quintessenz aus Deinen und meinen Quellen: ich habe das Pilzchen gerade zum Trocknen gelegt (und nicht entsorgt). Es ist übrigens völlig madenfrei.

Im Moment tendiere ich etwas stärker zu Lepiota/Echinoderma calcicola. Aber wer weiß...

Viele Grüße – Rika

P.S.: Ab kommendem Wochenende werde ich wieder für 1-2 Wochen in Uffing sein – hast Du nicht Zeit und Lust, mir die alpenländische Fungha an meinen Hechenrainer Hotspots näher zu bringen?

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