hi rowi,

: Und was mach ich jetzt damit: in Scheibchen schneiden und zum Frühstück aufs
: Baguette? Oder in die Pfanne mit Zwiebeln und Salz ?

falls Du sie nicht schon verputzt hast: Zwiebeln würde ich weglassen, Olivenöl dagegen empfehlen.

Nach meiner (bescheidenen) Erfahrung bekommen Kaiserlinge erst einen Geschmack, wenn sie aufgeschirmt sind. Bisher habe ich dreimal wenige Exemplare verkostet, die ersten beiden sind lange her. Der erste ist mir in Italien begegnet - nur ein einzelner, ziemlich groß schon aber erst geschlüpft, der Hut noch nicht breiter als unten die Volva (der Rest von der Eihülle). Konnte nicht umhin den zu ernten und zu verspeisen. Klassisch roh als Carpaccio mit etwas Salz und Olivenöl. Geschmack ausgesprochen neutral, hat gut geschmeckt, aber kaum nach mehr als nach dem Olivenöl. Dann einmal wenige 'ovoli' auf dem Münchener Viktualienmarkt erstanden, als Fundort war Serbien angegeben. Bei diesen schon etwas angetrockneten Exemplaren ist mir ein obstartiger Geruch aufgefallen, der beim zuvor genannten Fund nicht vorhanden war. (Wenig später ist mir derselbe Geruch einmal bei Schwärzenden Saftlingen begegnet, von deren Verzehr ich aber abgesehen habe). Diese Kaiserlinge habe ich in der Pfanne gebraten, die hatten mehr Geschmack, eben so ein wenig süßlich-obstig.
Und heuer im Burgenland, Österreich, von ca. 40 Exemplaren (es waren auch schon einige abgeerntet) 3 zu sammeln gewagt. Schon recht alte, flach aufgeschirmte, ebenfalls ein wenig angetrocknet am Rand. Es hätte auch noch geschlossene Eier und frisch geschlüpfte bis 'Halbstarke' gegeben, aber die jungen wollte ich noch Sporen entwickeln lassen und vielleicht schmecken die ja generell nach nix. Die gesammelten hingegen hatten wieder diesen etwas dumpf obstartigen Geruch, in etwa wie ein Kellerraum voller eingelagerter Äpfel. Der hat sich dann, eher angewärmt als angebraten, mit Olivenöl zusammen zu einem durchaus delikaten Aroma verbunden.

Würde mich also interessieren wie Dir die jungen Exemplare geschmeckt haben!

ciao, michel