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Re: Entoloma araneosum agg. ?! *PIC*

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 21. Mai 2019, 18:36 Uhr

Antwort auf: Re: Rötlingsproblem (Stephan Weißer)

: Hallo Rika,
: nicht dass ich deinen Pilz schon mal gesehen hätte geschweige ihn kennen
: würde, aber aufgrund deiner hervorragenden Merkmalsangaben müsste das E.
: versatile sein. Alle von dir angegebenen Merkmale passen (vgl. Funga
: Nordica, 1. Auflage, S. 486). Zu der Idee wurde ich geführt vom Pareys
: Buch der Pilze (vgl. ebenda, S. 190 - 191). Kannst es ja selber nochmal
: nachvollziehen.
: FG
: Stephan
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Hallo Stephan,

herzlichen Dank für Deine Recherche!
Selber nachvollziehen anhand von FN und BON kann ich es leider nicht, da ich diese Literatur (immer noch) nicht habe. Was werden denn dort für Angaben zu den Sporenmaßen + Ökologie (Erde oder Holz? Basisch? Sicher nicht im Nadelwald, aber bei Laubholz oder auch in der Wiese?) gemacht? In der Pilze-D-Kartierung werden mehrfach Funde von E. araneosum (siehe unten) auf Laubholz gemeldet, z.B. im Landkeis Günzburg und Regensburg – Fehlinterpretation am Standort oder andere Art?

Nach MOSER war E. fulvostrigosum der interessanteste Kandidat, vor allem wegen "St.-Basis rötlichen, ausstrahlenden Haaren". Aber die Sporen werden mit "10-13/7-8" angegeben – wie alles in der Untergattung Inopilus für meinen Fund zu groß. Für E. versatilis (Sporen lt. MOSER 10-12/6-8, da kommt zumindest die Breite in die Nähe) fehlen bei mir die Grün-Oliv-Töne. Dann gibt es dort noch E. araneosum (Sporen 10-13(14,5)/7-7,6), der aber unterschieden wird zu E. fulvostrigosum durch fehlende rote Basalhaare.

In GpBW (keine Angabe zu Sporengrößen) wird das ganze Aggregat anders eingeschätzt bzw. zugeordnet und auf NOORDELOOS verwiesen, der sich wiederum auf SCHWÖBEL beruft, siehe Anhang. UND: Demnach können sich die Basalhaare innerhalb von 2 Tagen von weiß in weinrot verwandeln!! Das Bild von E. versatile var. araneosum ist jedenfalls m.E. nach nicht mein Pilz – da wird ein genatterter Stiel gezeigt + Hut mit viel helleren (gelb-rotbraunen) Farben ohne Buckel(!).

In der NOORDELOOS-Beschreibung (1992) aus der Mycobank werden bei E. araneosum zwar die Papille und die roten Basalhaare beschrieben, aber die Sporen sind dort noch größer: (9,5)10-14(15) x 7,0-8,0 (9,0).

Interessant die Beschreibung von E. versatile hier: https://mushroomexpert.com/entoloma_versatile.html
Da könnte ich mich sogar mit den Sporenmaßen anfreunden: "Spores 7-11 x 5-7 µ", soll aber mehlig schmecken?! Auch die Fotos passen deutlich besser, als alles, was ich sonst gesehen habe (wenn man von den Olivtönen absieht, die ja nicht wirklich relevant sein sollen).

Deswegen bin ich mir nicht so wirklich sicher, was nun Sache ist. Vielleicht nehmen wir am Besten das Resümee von SCHWÖBEL: "Schließlich stellt die ganze Sippe von E. versatilis über E. fulvostrigosum und E. araneosum bis E. indutum eine einzige farbvariable Art dar." Und KRIEGLSTEINER – siehe die letzten 10 Zeilen im Anhang (das muss ich jetzt nicht abschreiben).

Was ich noch nicht recherchiert hab, ist, ob sich die Genetiker schon darüber hergemacht haben... Ich habe jedenfalls ein bisschen was getrocknet...

Gibt es sonst noch Meinungen dazu? Immer her damit!

Viele Grüße – Rika

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