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Welche "Trüffel"?

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 16. August 2020, 22:30 Uhr


Hallo miteinander!

Hier UmUlmHerum gibt es nachwievor zu wenig Niederschläge und entsprechend wenige Pilze. Gestern war ich in einem schattigen (= dichten) Wald mit Lösslehmauflage – ein bisserl was ist gegangen. Wenn man die Knopfstieligen- und die Rote Lacktrichterling-Kolonien abzieht, kann man den Rest an Fruchtkörpern an 10 Fingern abzählen... aber ein spannendes Teil war darunter:

Jemand hat mir mal wieder eine Trüffel hingelegt (die Letzte hatte mir "jemand" auf einen Baumstumpf gelegt, siehe http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?read=337681 – ganz am Schluss Art-Nr. 8). Diesmal lag der Frk. im Moos in einem relativ jungen Mischwald (ehemalige Windbruchfläche) mit hauptsächlich Fichten. Deshalb kann ich so manches wie genauer Standort oder Rhizomorphen nicht nennen. An der Fundstelle ist sie jedenfalls sicher nicht gewachsen... und ausgereift ist sie auch nicht. Jedenfalls krieg´ ich sie nicht raus. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen?

Makroskopisch:
Das Teil hat Ø ca. 3 cm.
Weißliche Peridie, die sich weder beim Reiben noch nach dem Durchschneiden verfärbt; einschichtig, fest mit Gleba verbunden, ± 1 mm dick. An der Basis etwas weinrötlich bis bräunlich gefärbt. Im unteren Drittel spärlich mit schwarzbraunen Würzelchen überzogen – ich weiß aber nicht, ob die tatsächlich zu der Trüffel gehören – siehe Mikro-Beschreibung
Gekammerte Gleba , weißlich bis gelb-orange getönt.
Sehr starker, aufdringlicher Geruch: eine Mischung aus süßlich + vergorenem Obst + verfaultem Kohl.

Mikroskopisch:
Sporen rund; annähernd farblos (unreif !?); stark ornamentiert (zylindrische + konische Stacheln, an der Spitze abgerundet, aber teilw. auch nur flachwarzig); sehr dickwandig (Dicke 1-2 µm) – oder gehört die "Rinde" zum Ornament? Inhalt entweder viele kugelige oder eine große Guttule. Größe gemessen mit "Rinde" ohne erhabenes Ornament: 16 ... 19 µm. Manche Sp. mit langen Apiculus – siehe Foto.
Ich konnte keine Basidien finden, die Sporen wirkten so, als säßen sie mit dem Apiculus direkt an den Wänden der Glebakammern???
Hyphen ohne Schnallen; die dunklen Außenwürzelchen dagegen mit deutlichen Schnallen, falls sie wirklich dazu gehören – siehe Kollage.
Verschieden lange "Donnerkeile" in den Glebakammern – siehe Auflicht- und Mikrofoto – Zystiden?

Fotos:
Am Fundort
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Nr. 1: von außen

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Nr. 2: Schnitt

Auflicht
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Nr. 3: Peridie mit feinen dunklen Würzelchen (20x)

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Nr. 4: Schnitt durch Gleba (20x)

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Nr. 5: Zystiden (Haare) an den Kammerrändern? (aus 80x)

Mikro:
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Nr. 6: Kollage Hyphen ohne Schnallen + 1 Hyphe (Würzelchen" mit Schnalle (aus 800x)

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Nr. 7: "Donnerkeil" – Zystide? Haar? (aus 320x)

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Nr. 8: Sporenhäufen in der Gleba (aus 320x)

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Nr. 9: Spore mit langem Apiculus (aus 320x)

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Nr. 10: Sporen (800x)

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Nr. 11: Sporen (800x)

Eigentlich sollte die Bestimmung gar nicht soo schwer sein mit so großen + runden + ornamentierten Sporen, aber ich komm´ in GpBaWü Bd. 2 nicht weiter... Wer hilft?

Danke & viele Grüße – Rika

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