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Re: Unbekannter Pilz 2
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Re: Unbekannter Pilz 2 (mushroomfrank)
Datum: 8. November 2016, 13:43 Uhr
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Mit einer Sache hat Stefan aber unbedingt recht. Du stellst hier eine schon fast spamartige Menge an Pilzen ein. Soweit ja noch in Ordnung. Aber bei den wenigsten dieser eingestellten Pilze sehe ich eine echte Arbeit Deinerseits dahinter. Nehmen wir dieses Beispiel: Du vermutest einen Champignon. Was macht man nun, wenn man einen Champignon vermutet? Also - als erstes riecht man dran. Dann schreibt man zu dem Foto, was man gerochen hat. Ist kein Beinbruch, wenn man nichts gerochen hat, wegen schlechter Nase. Aber bei Champignons rieche sogar ich als Raucher fast immer was, und das deutlich. Zweitens: man zeigt bei Champignons (gilt auch bei anderen Unbekannten, nur bei Champignons ist das meist essentiell) immer den ganzen Pilz, inklusive Stielknolle. Drittens: Bei Champignons achtet man auf Verfärbungen, sowohl nach Antatschen als auch im durchgeschnittenen Pilz. Rötet oder gilbt der und wo? Nur in der Stielbasis gelb, ganzer Pilz gelblich oder rötlich? Und als Letztes: wenn man Dein Bild jetzt mal hernimmt, dann schneidet man den jungen Pilz auch mal durch und erkennt möglicherweise eine charakteristische Lamellenfarbe. Wenn man dann noch etwas mehr tun will, macht man bei Pilzen einen Sporenpulverabwurf - ich nehme dazu einen Objektträger vom Mikroskopieren. Anderes Glasscheibchen ist genauso gut. Zur Not tut es auch weisse Plastikfolie oder gar weisses Papier. Bei hellem Pulver natürlich suboptimal und Papier kann auch gerne verfärben. Man könnte jetzt in Ermangelung geeigneter Glasplättchen ein Stück schwarze und weisse Folie aneinanderlegen - besser ist noch, man kauft sich einen Satz Objektträger (kostet wenig), selbst wenn man nicht mikroskopiert. Oder halt andere Glasplättchen. Wenn man dann das Spp. auf dem Glas hat, kann man dieses Glas beliebig über weissen oder schwarzen Karton legen und kann relativ gut die Spp.farbe ermitteln. Zuletzt noch wäre es immer von Vorteil, wenn man beschreibt, wo man den Pilz gefunden hat - also wenigstens Laub-/Nadelwald oder wenigstens sowas wie Fichte, Eiche beide da. Dann noch z.B. ob er sehr feucht gestanden hat. Oder in einem Magerrasen etc. pp. Das nur mal als Ansatz für die Zukunft. So macht das Mitraten viel mehr Spass, als wenn man hier einfach zig Pilze reingeworfen kriegt mit der Beschreibung "Unbekannter Pilz" und bestenfalls einer Gattungsvermutung. Ein paar wenige gescheit beschriebene Pilze bringen auch Dir viel mehr, denn dann hast Du Dich mit dem Pilz beschäftigt und kannst zusammen mit Deinen Büchern schon mal ein paar Fehlvermutungen ausschliessen. Gerade durch diese Fehlvermutungen und Irrwege lernst Du aber unheimlich viel, wenn Du im Buch darüber nachliest. Sonst sehen wir nächstes Jahr wieder die gleichen Champignons und Nebelkappen immer wieder von Dir mit der Beschreibung "Unbekannter Pilz". Das nur mal als gutgemeinter Rat.
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