Hallo Marcel,
hier ein paar Anmerkungen.
Zum Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca):
Die Farbe variiert i.d.R. je nach Lichteinfluss – bei viel Helligkeit werden sie kräftiger gefärbt, im Dunkeln sind sie blasser. Das ist ja bei vielen Pilzen so, z.B. auch beim Steinpilz. Eine gewisse Variabilität in der Pigmentierung dürfen wir ihnen schon zugestehen – auch bei uns gehören Schwarzhaarige genauso zu Homo sapiens wie Blonde. Kennst Du auch Hygrophoropsis rufa? Das ist eine sehr ähnliche Art, nur meist kräftiger/fleischiger und vor allem mit bräunlicheren Farben.
Zur Frostverträglichkeit:
Wie gut Fruchtkörper Frost vertragen, ist unterschiedlich. Den ganzen winterharten Arten wie Austernseitling, Judasohr, Warziger Drüsling macht Frost nichts aus. Andere Arten wie Maronenröhrling, Acsocoryne, Abgestutzter Drüsling verlieren ihre innere Struktur durch das Gefrieren, werden glasig oder platzen innerlich auf. Manche ertragen ein paar Minusgrade, andere nicht.
Zum Elfenbein-Röhrling:
Er wächst auch mit Zirbe (= Arve = Zirbelkiefer) – also auch mit einer einheimischen Art.
Was meinst Du mit "Abdruck eines Stumpfes"?
Einen guten Rutsch & viel Regen im neues Jahr wünscht – die Rika
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: Vielen Dank auch für den Nachtrag!
: Ich hätte da auch noch etwas nachzutragen: In der Nähe der Fundstelle gibt es Weymouthkiefern.
: Ich weiß das, weil es da ein Myzel von SUILLUS PLACIDUS Elfenbeinröhrling gibt. (ca. 100 Meter entfernt)
: Es ist schon schwer genug, die Bäume zu erkennen, wenn man danach sucht und
: die noch leben, beim Abdruck eines Stumpfes ist mir das unmöglich.
: Man sollte vielleicht auch noch die Möglichkeit im Auge behalten, dass da ein
: amerikanischer Verwandter des klebrigen Hörnlings mit aus Amerika
: eingewandert ist.
: Allgemein wird ja immer angenommen, dass die mikroskopischen Merkmale viel
: stabiler sind als die makroskopischen und dass man eine neue Art aufmachen
: darf, wenn man unterschiedliche mikroskopische Merkmale findet. Daran
: zweifele ich schon länger. Mich würde zum Beispiel interessieren, ob sich
: die für mich immer wieder verblüffende Vielfalt der Erscheinungsbilder bei
: HYGROPHOROPSIS AURANTIACA = falscher Pfifferling auch mikroskopisch wieder
: findet.
: Wenn ich das nächste Mal einen klebrigen Hörnling so finde, wie ich ihn mir
: vorstelle, stelle ich Experimente an: Ich werde einen Teil wässern und den
: anderen Teil einfrieren.
: Nach meinen Erfahrungen mit tiefgefrorenen Speisepilzen tippe ich auf das
: Wasser als Einfluss.
: Wenn das Fruchtfleisch gelatinös ist, kommen stärkeähnliche Stoffe und Wasser
: als Bestandteil des Gels in Frage. Wenn Wasser zugesetzt oder entfernt
: wird, ändert sich laut Römpp die Konsistenz des Gels.
: Vielleicht sind die stärkeähnlichen Polysaccharide auch wasserlöslich?
: Wir werden sehen, sprachen die Blinden.
: Leider habe ich noch ein paar andere Fälle, wo ich auf das Wiedererscheinen
: bestimmter Fruchtkörper warte, um die eine oder andere Frage zu klären.
: Gemeinerweise warte ich auf bestimmte Fruchtkörper schon mehrere Jahre.
: Bestimmte wechselfarbige Speitäublinge, habe ich seit meiner Kindheit vor
: gut 50 Jahren nicht mehr gesehen. Sie waren auffällig wegen der blauen
: Farbe in der Mitte. Blau durften die laut meinen Büchern nicht.
: Gruß,
: Marcel