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Re: Ein Täubling aus meinem Urlaub im Pitztal

Geschrieben von: Krötenhocker
Datum: 13. September 2024, 01:31 Uhr

Antwort auf: Re: Ein Täubling aus meinem Urlaub im Pitztal (Marcel Weymann)

Hallo nochmal,

Zu alpinen Arten aus:
Sarnari, Mauro (2007) - Monografia Illustrata del Genera Russula in Europa - Band 1:

(ist schlecht übersetzbar mit Deepl und Google Translate. Was sind z.B. "Mikrosilien" (im Original: "Mircoslives")), aber trotzdem hier das übersetzte
Zitat:

" MIKROSILIEN UND ALPENWIESEN

In den Alpen und Hochgebirgen Europas nehmen die alpinen Graslandschaften einen Höhenbereich zwischen 2000 und 2700 Metern, jenseits der Obergrenze der Baumvegetation.
In den Böden dominieren Carex curvula und Nardus stricta, während auf kalkhaltigen Böden Quecke und verschiedene fescues und verschiedene Giuncaceae dominieren. An den wärmeren Hängen wächst das Alpen-Camedrio (Dryas octopetala ), oft in Gesellschaft von Sesleria albicans und Carex sempervirens. Die
Mikrosilien entwickeln sich in hochgelegenen Tälern, wo die Schneedecke meist
bis zum Spätsommer erhalten bleibt. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Zwergweiden, wie Salix herbacea, Salix reticulata, Salix retusa.

Die Russulae des Alpenraumes sind Teil einer hochspezialisierten, gebildeten Mykoflora von Arten, die sich fast immer von denen unterscheiden, die in freier Wildbahn vorkommen. Die meisten Arten in großen Höhen und insbesondere in Salix herbacea-Weidenhainen sind R. nana, laccata (R. norwegica Reid nom. inval.), cupreola, saliceticola, chamiteae, pascua.
Letztere wächst in kieselsäurehaltigen Böden in Verbindung mit Salix herbacea und anderen alpinen Essenzen, darunter Ligusticum lucidum und Chrysanthemum alpinum. In der Dryas, auf kalkhaltigem Boden und besonders in der Gegenwart von
Wacholderbüschen trifft man in relativ niedrigen Höhenlagen zufällig auf R. delica und R. dryadicola.
R. alpigenes würden sehr hoch oben wachsen, in den "Prärien" und Mikrosilien in der Nähe von Salix herbacea.
Kühner beschrieb einige mit Salix und Betula verwandte Arten für die Alpenzone der skandinavischen Länder Zwerg- oder Dryas-Arten, die ausschließlich in borealen Klimazonen vorkommen, jedenfalls noch nicht gefunden wurden
am Alpenbogen. Dies sind R. pseudocampestris, nuoljae, heterochroa, purpureolusca. In Umgebungen konform fanden Knudsen und Borgen R. citrinochlora und R. groenlandica (R. claroflava var. viridis). Es scheint, dass, zumindest in Nordeuropa, auch R. medullata und consobrina mit Salix herbacea und Betula nana können mykorrhizieren. Die nördliche „Medullata“ scheint es jedoch zu sein
unterscheiden sich in einigen Merkmalen von der Romagnesi-Form, die den südeuropäischen Mykologen bekannt ist."

Da bleiben unabhängig von der Sporenpulverfarbe nur wenige Arten übrig, die für deinen Fund in Frage kommen.

VG, Jens

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