: Lieber Werner, eine interessante Geschichte. Leider wurde vielleicht nicht mitgeteilt, was für eine Radioaktivität da gemessen worden ist. Man kann das nämlich je nach Aufwand sehr wohl differenzieren.
: So erkläre ich mir diesen Vorfall damit, dass die vorjährigen Pilze vielleicht eine sekundäre Kontamination erfahren hatten (Hausstaub zB). Zufall , dass es 3 Monate später wieder geschah?
: Bruno
: : Hallo Bruno,
: : dies ist eine längere Geschichte:
: : Ein Pilzvereinmitglied,Apotheker am Zentralklini-
: : kum Augsburg, war mit uns(Pilzverein Augsburg)und
: : Prof.Dr.Bresinsky von der Uni Regensburg am 1.Mai
: : des Tschernobyljahres in den Flussauwäldern des
: : Lechs(fließt durch Augsburg)beim "Anwandern"dabei.
: : Das Anwandern,heute Johann Stangl-Gedächtniswan-
: : derung,ist bei uns das erste gemeinsame Pilzesu-
: : chen des Jahres am 1.Mai.Wir fanden damals reich-
: : lich Morcheln,Verpeln und allerhand andere Klein-
: : pilze wie Cortinarien und Inocyben.Vom Supergau
: : hatte man ja zudiesem Zeitpunkt noch keine Ahnung.
: : Also trockneten wir unsere Morcheln wie jedes Jahr
: : zuvor auch.Als das Ausmaß der Katastrophe bekannt
: : wurde,entschloß sich der Apotheker,seine Bezieh -
: : ungen im Krankenhaus spielen zu lassen:Er füllte
: : getrocknete Morcheln des Vorjahres und frischge-
: : trocknete Morcheln in unterschiedliche Gläschen,
: : beschriftete diese von 1 bis 6 und gab sie in der
: : Strahlenabteilung ab.Nur wir wußten,welches Jahr sich hinter der Nummer verbirgt.Einige Tage später
: : kam der Strahlenmensch zu unserem Apotheker,fragte
: : ihn,ob er nun Pilze oder Atombomben zur Untersuch
: : ung bebracht habe.Die Belastungen waren erschreck-
: : end hoch - aber die vom Vorjahr.
: : Den gleichen Versuch machten wir mit dem gleichen
: : Ergebnis(3 Monate nach Tschernobyl)mit Maronen.
: : Genaue Werte habe ich aber keine mehr.
: : Ciao
: : Werner
Hallo Bruno,
es war kein Hausstaub!!
Es gab damals noch andere solche Messungen,aber
erst wenn ich noch Material darüber finden sollte,
teile ich das mit.
Ich habe mich damals und auch heute noch nicht
wegen der Verstrahlung irgenwo hineingemacht.
Als wir hier in Augsburg eine Bleivergiftung oder
Schwermetallvergiftung durch an der Autobahn A8
Parasolpilze hatten,die Leute die damals zur Pilz-
beratung in den Augsburger Stadtmarkt kamen,darauf
hinwiesen,daß ein halbes Pfund pro Woche reichen
würde,um seinen "Pilze-Gusto"zu beruhigen,lachten
sie.Maronis warfen sie,auf eventuelle Strahlung,
die wir ja nicht messen oder bestimmen konnten,
körbeweis in unsere Abfallkübel.
Ciao
Werner