Es ist richtig, dass Pilze "fressen". Aber dass sie sich verhaöten wie Tiere heißt natürlich nicht, dass sie auch Tiere sind... Aber auch verwandtschaftlich haben sie mit Pflanzen nichts zu tun. Sie haben zwar auch Zellwände, aber die sind u.a aus Chitin, Cellulose fehlt dagegen.
Man hat sie nur wegen der Verbreitung durch Sporen (ähnlich wie Farne und Moose) zu den Pflanzen gestellt. Es wurde aber auch bereits genetisch der Beweis erbracht, dass sie weder Tier nich Pflanze sind, sondern was eigenes.
Es gibt aber weitere pilzartige Organismen, die keine Pilze sind. Z.B. "Schleimpilze". Diese sind wirklich "Tiere", bzw. riesige Amöben. Oder ein paar Parasiten (Kartoffelfäule, Falsche Mehltaue), die eigentlich Algen sind (Heterokontophyta), aber rein parasitisch ohne Photosynthese leben (haben aber Cellulose-Zellwände).
Die Frage bei Wer wird Millionär war aber nicht ganz korrekt, denn "Algen" sind auch nicht unbedingt Pflanzen. Genau genommen gehören nur die Grünalgen zu den echten Pflanzen.
Braunalgen, Kieselalgen etc. haben mit denen nichts zu tun (verwandtschaftlich). Sie haben unabhängig davon Photosynthese "erlernt". Sie haben eine andere "Alge" (einen echten Einzeller mit Cloroplasten) geschluckt, nicht verdaut sondern als Symbionten eingebaut. Seitdem können sie auch Photosynthese betreiben, sind aber mit Pflanzen nicht verwandt (sie leben nur pflanzenartig - daher meine Eingangsbemerkung).
Ebenfalls was eigenes sind die sog. Cryptophyta, Dinophyta (=Dinoflagellata), Rhodophyta (Rotalgen) etc. pp.
Genau genommen ist also jede "Algengruppe" auch ein Reich für sich. Nur die Grünalgen sind "Pflanzen", also mit den Landpflanzen verwandt, da sie es waren, die damals an Land kamen... Pilze haben da als Symbionten ("Mykorrhiza") bereits geholfen.
Blaualgen sind sogar Bakterien und haben daher mit keinem echten Vielzeller (bzw. Eukaryonten, also echten "Zeller" überhaupt zu tun).
Da Algen aber pflanzenartig leben (ohne verwandt zu sein), werden sie meist landläufig als "Pflanze" bezeichnet. Ist aber (für die meisten Fälle) schlicht falsch...
Grüße,
Christoph
: anstatt Fotosynthese zu betreiben wie richtige Pflanzen. Sie ernähren sich
: von totem oder lebendem organischem Material und bauen dieses ab. Somit
: nehmen sie in der Ökologie die Funktion wahr, die sonst den Tieren
: vorbehalten ist. Dabei "fressen" sie alles, Pflanzen wie Tiere
: (z. B. Puppen-Kernkeule, Gewöllhornpilz etc.). Als eine Verbindung zum
: Tierreich könnte man die Schleimpilze ansehen, die einen Teil ihres Lebens
: als sich fortbewegendes "Tier" verbringen, einen anderen als
: sich durch Sporen fortpflanzender "Pilz". Die Bezeichnung
: Schleim"pilz" ist aber m. E. nicht ganz richtig. Die Organismen
: gehören eher zum Tierreich.
: Da sich die echten Pilze aber i. d. R. nicht fortbewegen, werden sie
: gemeinhin als Pflanzen betrachtet. Ist aber nicht diese eine Kriterium der
: Mobilität nicht ein etwas schwaches Argument im Vergleich zu Lebensweise,
: Ökologie und Ernährung?
: Die Einordnung der Mykologie als eigene Disziplin neben Botanik und Zoologie
: ist also nicht nur eine Spinnerei überzogener Pilzfreunde.
: Gruß
: Helmut