Hallo Andi! Hallo Jürgen! Hallo Pilzfreunde,

ich muss mich doch tatsächlich berichtigen.
Auch ich finde das es "Breitblättrige Glucken" waren.
Da ich beide schon probiert habe und bei keinem einen besonderen Unterschied (mag sie nicht) feststellen konnte stufte ich sie fälschlicherweise als nahe Verwandtschaft ein.
Oft fand ich auch zur gleichen Zeit beide Arten.
Nun meine Frage, wächst die Breitblättrige früher?

Aber nun zu Punkt Naturschutz!

Es gibt immer 2 Ansichten über Naturschutz:

Die erste Gruppe findet, dass am Besten jegliche Art von Pilz geschützt werden sollte. Durch Sammelverbote, Schutz einzelner Pilzarten usw..
Obwohl bereits bewiesen wurde, dass das fast nichts bringt!
So haben es auch einmal Vogelschützer hier in Bayern getan, sie setzen den Kormoran ein, ein Vogel der nicht ständig heimisch ist, andere Fangmethoden besitzt und sich schnell vermehrt. Die Folge eines solchen Naturschutzes war, dass einige Fischarten und einige Vogelarten fast ausgestorben wären. Jetzt ist er zum Abschuss frei - Merkwürdiger Naturschutz, meist von Personen eingeführt die in der Stadt und nicht in der Natur groß geworden sind.

Die zweite Gruppe denkt wie ich, die Natur regelt sich selbst. Nur wenn äußere Einflüsse wie Abgase, sauerer Regen, Waldbewirtschaftung ... hinzukommen und für den Pilzrückgang sorgen ist Alarm angesagt; und nicht das Entnehmen von Pilzfrüchten im Wald!
Solche Ursachen können nur in der Politik gelöst werden, durch internationale Abgasnormen usw.
Das soll natürlich nicht heißen, dass Raubbau und Myzel-Zerstörendes Ernten betrieben werden sollten. Klar!

Meine Empfehlung diesen Link von Thomas Pruss zu lesen:

http://www.pilzepilze.de/tpruss1.html

Ist auch meine Anschauung!

Zu den Kommentaren über die kleinen Pfifferlingen sehe ich natürlich sofort, dass es sie bei euch fast nicht gibt. Bei uns wachsen Pfifferlinge teilweise an einem Strunk mit 2-3 Großen und 2-3 Kleinen. Die beste Erntemethode war seit Jahrzehnten, dass man den Strunk samt kleinen Pfifferlingen abbricht nicht abschneidet. Erst nach dem Abbrechen wird der Strunk mit dem Rest des Erdreiches durch Abschneiden entfernt, wodurch die Pfifferlinge in Einzelstücke auseinanderbrechen. Kleine Pfifferlinge – Große Pfifferlinge! ;-) lächle ...
Früher - immer wenn wir die großen Pfifferlinge abgeschnitten hatten und die kleinen stehen ließen, stellten wir fest, dass diese braun wurden, verfaulten und nicht mehr weiterwuchsen. Auch neue wuchsen lange Zeit nicht nach. Ein verfaulen an dem Strunk bringt nichts!
Entweder alle kleinen stehen lassen - was wir auch tun - oder den ganzen Strunk entfernen!
Seit Jahrzehnten geht bei vielen Pilzsammlern in Bayern ein Gerücht um, das ein Pfifferling, der einmal gesehen wurde nicht mehr wächst! Da ist was dran!

... und nun zu Punkt Artenschutz:

Samtpfifferlinge, Goldblatt ... sind bei uns nicht selten. Es gibt Zeiten, da könnten wir sogar eine Pilzmahlzeit davon kochen! Sie mögen zwar auf der roten Liste stehen aber nicht im Artenschutzgesetz!
Und lt. Artenschutzgesetz heißt es klar und deutlich - bitte nachlesen!
Für den persönlichen Bedarf darf in geringen Mengen (keine 250 kg Steinpilze ;-) lächle) fast* jede Pilzart genommen werden (* einige Ausnahmen: Semmel-Porlinge, Gelber Bronze-Röhrling, Weißer Bronze-Röhrling, Schaf-Porling, Kaiserling, Saftlinge). Natürlich nicht in Naturschutzgebieten – klar! ... und auch nicht zum Verkauf!

Hier ein Link zum Artenschutzgesetzt:
http://bundesrecht.juris.de/bartschv_2005/BJNR025810005.html#BJNR025810005BJNG000100000

Gruß aus Niederbayern

Wolfgang