Nr.1:

Exidia recisa (Weiden- oder Kreiseldrüsling)
nicht alle großen Frk. sind immer so perfekt kreiselförmig, aber die Tendenz ist meist erkennbar, zusätzlich fast durchsichtig gelbbraun und Standort auf oft noch ansitzenden Weidenästen, vorrangig Salix caprea (Salweide), alle von anderen Baumgattungen gemeldeten Funde glaub ich erst, wenn ich sie selber sehe.
hat erst in den letzten Jahren unheimlich zugelegt, ist jetzt häufig, war früher seltener.

Nr.2:

Exidia pithya (Teerfleckendrüsling)
besiedelt Nadelholz, nahe verwandt mit Exdia plana (Warziger Drüsling), deswegen von manchen Autoren als Varietät dazu herabgestuft, aber kleiner, hinterlässt beim Eintrocknen die namensgebenden Teerflecken, die eigentlich viel häufiger als die aufgequollenen Frk. gefunden werden können, häufig.

Nr.3:

Auricularia auricula-judae (Judasohr)
weitgehend bekannt, an wärmebegünstigten Standorten an ansitzenden Holunder (Sambucus)-ästen, bei mir relativ selten.

Nr.4:

Exidia plana (Warziger Drüsling)
aus den Initialfruchtkörpern zu oft großflächigen Überzügen zusammenwachsend, hirnartig, Einzelfruchtkörper nur punktartig angewachsen, aber trotzdem ganz auf dem Substrat aufliegend, auch älter nicht überhängend, besonders an Buchen- und Birkenästen, sehr häufig.

Nr.5:

Exidia saccharina (Kandisbrauner Zitterling)
erinnert stark an Tremella foliacea (Blattartiger Zitterling), gleiche Farbe wie diese, aber die Form von großen Frkn. nicht rüschig-blättrig, sondern mehr wie zerknülltes Papier, Besiedler von toten oder absterbenden Nadelholz (meist dick, z.B. stehende und liegende Stämmchen und Stämme), gerne Pinus (Kiefer), zerstreut.

Nr.6a:

Nr.6b:

Exidia truncata (Becherförmiger oder Abgestutzter Drüsling)
Die eine Seite (6a) beinahe spiegelartig glänzend, deswegen Drüsen auffällig, andere Seite (6b) oft dunkler, schwärzlich, samtig, Fruchtkörper älter überhängend und kaum auf dem Substrat aufliegend, überständig mit fruchtigem Geruch (Früchte-Drops), besonders an noch ansitzenden, toten Eichenästen, verbreitet.

Nr.7a

Nr.7b

Tremella foliacea (Gelbbrauner oder Blattartiger Zitterling)
gelbbraun, ausgewachsene Frk. wie rüschig-gefaltet (soll heißen, mit Fantasie ist es vorstellbar, die einzelnen blattartigen Teilstücke zu einer ebenen Fläche glatt bügeln zu können), an toten Laubholz-Ästen, verbreitet. Varietät kommt auf Nadelholz vor (kenne ich aber nicht), dann Verwechslungsgefahr mit Nr.5.
Interessant mitunter die Verfärbungen beim Vergehen: normal zerfließend dunkel kastanienbraun bis schwarzbraun (7b links), bei Frosteinwirkung auch fast völlig hyalin entfärbend.

Zusatz 1: Vorkommen aller Arten: ganzjährig, am wenigsten im Sommer, am häufigsten im Spätherbst bis Frühjahr.
Alle Angaben sind natürlich subjektiv und von meiner Region geprägt!

Zusatz 2: In der Vergangenheit ist Exidia plana und Exidia truncata entweder nicht auseinandergehalten oder vermischt worden, beide liefen als Exidia glandulosa, deswegen verwende ich den Namen gar nicht mehr (weiß momentan gar nicht, ob das rechtens ist).

An Gernot:
Als erster und gleich alle richtig ! War schon niederschmetternd für mich, aber wenigstens hat dir zuerst keiner und dann nur Schnuffel recht gegeben!, ihr 2 seid nicht bloß gute Pilzkenner, sondern wahrscheinlich auch hervorragende Substrat-vom Bild-her-Analytiker.
Schade, dass Gernot kein Profil eingestellt hat.
Gratulation zur vollen Punktzahl.

An Andreas:
Ich gebe dir voll recht, dass junge Frk. von E. plana und E. pithya nicht unterscheidbar sind.
Meine Meinung zur Makro-Unterscheidung von Tr. foliacea und E. saccharina steht ja oben.

Pilzgruß
Ingo W