heute:

Russula rosea - Harter Zinnober-Täubling Persoon 1796
Synonym Russula lepida (Fries 1821 : Fries 1821) Fries 1836

inklusive
Russula lepida f. bianca Sarnari
Russula lepida var. lactea (Pers.) F.H. Møller & Jul. Schäffer

Da sind wir wieder, letztmalig in 2007 aber erneut mit einer rothütigen Art, diesmal aus der
Untersektion "Lepidinae".

Der aktuell wissenschaftliche Name R.rosea führt immer wieder zu Unstimmigkeiten, da der
Rosa-Täubling (R.aurora/R.velutipes) von Quélet 1886 auch R.rosea genannt wurde. Viele Mykologen
-wie auch Sarnari- bevorzugen deswegen immer noch (oder wieder) den Fries'chen Namen Russula lepida.

Der Zinnobertäubling ist hauptsächlich durch sein hartes Fleisch, blass cremes Sporenpulver und den
bitterlichen Geschmack nach Bleistiftholz gekennzeichnet.

Nicht immer ist er sofort ansprechbar, da sehr variabel. Ein makroskopisch identischer Täubling,
Russula rubra wird u.a. durch seinen sehr scharfen Geschmack unterschieden.

Hut: sehr hart, derb, dickfleischig; anfangs halbkugelig, später gewölbt bis ausgebreitet und oft in der Mitte
niedergedrückt; bis 12cm breit; zinnoberrot bis rosenrot, mitunter in der Mitte heller ausgeblasst; feinsamtig
glanzlos; trocken öfter eingerissen; Huthaut nicht abziehbar.

Lamellen: jung weißlich, dann allmählich cremefarben bis strohgelblich; abgerundet bis angewachsen;
+/- gedrängt; breit, dick; meistens durchlaufend, einige auch kürzer; Schneiden selten blutrot.

Stiel: hart; bis 8cm hoch und 3cm dick; weiß, aber oft +/- rot oder rosa überhaucht; walzenförmig;
anfangs feinflockig, später kahl, matt.

Fleisch: weiß; sehr fest, fast hart, brüchig; Geruch unauffällig; Geschmack grundsätzlich nicht scharf,
in den Blättern jedoch bitterlich und bei längerem Kauen wie Bleistiftholz.

Für alle die sich unter dem Geschmack von Bleistiftholz nix vorstellen können: Haben wir damals in
der Schule nicht alle am nicht gespitzten Ende von Bleistiften drauf rum gekaut? Einfach mal wiederholen!!

Wert: der "pochharte" bitterlich schmeckende Pilz ist bei üblicher Zubereitung nicht schmackhaft, darum wird
der Pilz auch mitunter als ungenießbar bewertet. Verschiedene Quellen raten jedoch auch,
den Pilz 12 Stunden zu wässern, danach zu brühen und schließlich in Essig einzulegen.....wer's braucht.....

Nachfolgend eine kleine Kollage von Funden aus dem Fichtenwald über saurem Bundsandstein.

Vorkommen: Sowohl in sauren Fichtenforsten als auch über Kalk im Laubwald;
häufig von Juni bis Oktober

Sporenpulverfarbe: blass creme (IIa)

Sporenornament nach MHK: mittelgrob warzig, durch feinere Verbindungslinien
oder durch langreihig-gratige Verschmelzung netzig

Regelmäßig treffe ich an einer Stelle nähe Ilmenau (Fichte, Bundsandstein) auf gelbe Fruchtkörper,
die ansonsten absolut identisch sind. Sie passen gut zur Abbildung
der forma bianca im SARNARI

Russula lepida var. lactea
Einhellinger schreibt in seiner Monographie, das diese weißen Fruchtkörper
lediglich eine albinotische Form darstellen. Wollen wir ihm Glauben schenken.

Studioaufnahme:

--ENDE--

Das war sie nun die erste Staffel des "Täubling der Woche", ich hoffe es hat euch genauso viel Spaß gemacht
wie mir. Ich bedanke mich für das rege Interesse und den Zuspruch. Ich war positiv überrascht.
Im April/Mai geht es dann mit neuen Folgen weiter, ich denke auch ihr schaltet dann wieder ein. Es warten
jetzt viele Russula Exikkate von 2007 auf ihre Bestimmung. Der eine oder andere Knaller
zeichnet sich schon ab.

Vorbereitet sind für Staffel 2 u.a.:

Russula romellii - Weißstieliger Leder-Täubling
Russula farinipes - Mehlstiel-Täubling
Russula carpini - Hainbuchen-Täubling
Russula raoultii - Blaßgelber Täubling

und einige mehr.....

Bis zum nächsten mal

Euer Felix