: Hallo,

: ich kenne Pseudoclitocybe expallens nur aus Trockenrasen auf Kalk.
: Blausäuregeruch habe ich allerdings nie feststellen können.
: Pseudclitocybe obbata kenne ich gar nicht bzw. halte sie für synonym solange
: mir kein entsprechender Fund gelingt.

: Vorkommen auf vergammeltem Heu halte ich für ... hmmmm ... außergewöhnlich.
: Würde viel besser zu Clitocybe passen.
: Um von Pseudoclitocybe ausgehen zu können müssen mindestens die
: Sporenamyloidität und die Schnallenverhältnisse mikroskopisch geprüft
: werden, sonst kann es alles mögliche sein, angefangen von Clitocybe über
: Omphalina bis zu Fayodia und Pseudoomphalina.

: beste Grüße,
: Andreas

Hallo Andreas,

besten Dank für Deine Hinweise zur Abgrenzung von Pseudoclitocybe von anderen Gattungen. Das Aussehen und die positive Lamellen-Spaltprobe waren jedenfalls so eindeutig, dass ich mir mit Pseudoclitocybe absolut sicher war. Ich habe trotzdem jetzt noch nach den mikroskopischen Merkmalen geschaut, die meine Diagnose vollauf bestätigt haben:

Schnallen fehlen in Huthaut und Lamellentrama.
Basidien ohne Basalschnallen.
Lammellentrama regulär.
Zur Amyloidität kann ich keine Aussage machen, da ich an den leicht überständigen Exemplaren keine einzige Spore finden konnte. (Werde morgen nochmal nach jüngeren Exemplaren Ausschau halten.)

Den Blausäuregeruch gibt MOSER nur für P. obbata an; P. cyathiformis und P. expallens sollen geruchlos sein. Ich habe diesen Geruch auch bei P. cyathiformis (oder was ich bisher dafür gehalten habe) auf Holzresten und auf Magerwiesen immer wahrgenommen. Er entspricht nach meinem Empfinden genau dem Geruch von Marasmius oreades. Aber mit den Gerüchen ist es so eine Sache, insbesondere mit Blausäure, die viele überhaupt nicht riechen.

Das Problem mit Pseudoclitocybe wird vermutlich erst dann endgültig gelöst und gegenststandslos sein, wenn aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen alle 3 Arten vereinigt sind.

Gruß
Schnuffel