: Hallo Ingo,
: beim Betrachten der Bilder auf dem Monitor der mir momentan gegenübersteht
: hätte ich beim ersten Bild spontan auf Frauen-Täubling getippt, da
: scheinen mir doch violette Nuancen mit drin zu sein.
: Die Bilder 2-4 stellen aber für mich ganz eindeutig den Grasgrünen Täubling
: (Russula aeruginea) dar. Die cremefarbenen Lamellen schließen den
: Frauentäubling und auch den Grünen Speisetäubling meiner Meinung nach
: absolut aus. Auch ökologisch "passt" hier nur aeruginea oder
: bestenfalls noch verirrte cyanoxantha.
: beste Grüße,
: Andreas
Hallo Andreas,
...womit wir dann wieder in der aeruginea-Ecke angekommen wären.
Ist schon erstaunlich. Der Eine ist sicher, dass es Frauentäublinge sein müßten,
der Nächste schreibt, dass es wohl eindeutig R. heterophylla sind und du bist
nun der Ansicht, dass die >>>Bilder<<< Birkentäublinge zeigen.
Manchmal kommt es mir vor, als ob ich hier mit meinen Kiefernwalpilzen ganz
schön im Dunkeln stehe. ;-))
Übrigens: per e-Mail kam auch noch der Hinweis, dass es sich um
Russula medullata handeln könnte - einen Laubfreund, welcher nach unserer
Literatur bei Espen, aber auch bei Birken vorkommen kann. Auf irgendwelchen
italienischen Seiten fand sich dazu auch die Bezeichnung R. pseudoaeruginea,
sinngemäß also falscher Birkentäubling. Ebenfalls einem ital. Steckbrief habe
ich entnommen, dass die Art sowohl im Mischwald, als auch bei Kiefern und
Fichten vorkommen kann.
Dazu muss ich aber nochmals auf ein entscheidendes Merkmal dieser Pilze
hinweisen: Sie sind in meinem Sammelgebiet häufig, auch solo bei Kiefern.
Ich sammle diese Pilze bereits seit Jahren, wie viele andere Pilzfreunde
auch, als Frauentäublinge. Sie sind halt mild, und die gerne verwendeten
Bilderbücher geben auch nichts anderes her.
Zum Geschmack muß ich nochmals betonen, dass diese Art in jeder Hinsicht
mild ist. Ich habe sie praktisch in jedem Jahr auf's Neue probiert.
Weder am Stiel noch im Bereich Hut/Lamellen hat irgendetwas bitter oder
scharf geschmeckt - auch nicht nach längerem Kauen.
Die (grünen) Täublinge, die bei den Birken wuchsen, waren immer viel
blasser als die hier gezeigten Exemplare und hatten einen leicht metallischen
Schimmer auf der Hutoberfläche. Vorsätzlich gesammelt habe ich diese Art nicht,
weil sie in einigen Büchern als ungenießbar oder sogar giftig beschrieben ist.
Nochmal zurück zu meinen Bildern:
Bei den beiden auf Bild eins abgebildeten Pilzen handelt es sich um die
gleichen, die ich auf dem zweiten Bild zeigte. Nur dass ich das linke Exemplar
beim zweiten Bild "umpositioniert" hatte. Die violetten bzw. rötlichen Farbtöne
waren bei nahezu allen Fruchtkörpern vorhanden.
Aber wie schon gesagt, in gut einem halben Jahr hat die Orakelei
ein Ende und die Art wird endgültig enttarnt werden.
Viele Grüße ins neue Heim
Ingo