Hallo Ronny!

Hier mal ein kurzer Zwischenbericht aus der von Kyrill am stärksten betroffenen Gemeinde in ganz Deutschland: Balve, Märkischer Kreis, Sauerland.

Nach derzeitigen Schätzungen der Forstbehörden liegen alleine in meiner Heimatstadt 400.000 Festmeter am Boden. Das ist der Holzeinschlag von normalerweise 35 Jahren. Es betrifft nicht nur Fichtenbestände, auch ganze Buchenwälder liegen flach. Umgerechnet in LKW-Ladungen sind das 7-8 tausend. Rein statistisch gesehen müssten bei den Aufräumarbeiten allein in Balve 4 Forstarbeiter ums Leben kommen! Deshalb hat man mittlerweile in den Wäldern mehrere Hubschrauberlandeplätze angelegt. Fast 5 Wochen nach dem Orkan sind immer noch nicht alle Forstwege freigeschnitten. Mittlerweile sind zusätzlich zu den einheimischen Forstarbeitern Teams aus Finnland eingetroffen, die mit schwerem Gerät an sieben Tagen die Woche 24 Stunden im Schichtbetrieb arbeiten.
Es gilt auf unbestimmte Zeit ein allgemeines Waldbetretungsverbot.

Was hat das für Auswirkungen auf meine Sammeltätigkeit? Sämtliche von mir bevorzugte Sammelgebiete sind, soweit ich das bisher überblicken kann, mind. zu 60 % zerstört. Mein Lieblingsrevier, dass ich eigentlich demnächst auch kartieren wollte, existiert praktisch nicht mehr. Ich will im Herbst die PSV-Prüfung machen, nur wo ich Frischmaterial zur Vorbereitung herkriegen soll, weis ich noch nicht. Ich denke, das Waldbetretungsverbot wird noch einige Monate Bestand haben, zudem erledigen die schweren Holzerntemaschinen pilzmyzeltechnisch wohl den Rest.

Frustrierte Grüße aus dem Sauerland
Jürgen