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Pilze Pilze Forum Archiv 2007
Re: @Thomas Pruss - Was läuft hier ab?
Geschrieben von: Mäxle Antwort auf: Re: @Thomas Pruss - Was läuft hier ab? (Thomas Pruss)
Datum: 7. März 2007, 11:08 Uhr
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Hallo Thomas Danke für Deine Stellungnahme, die mir aus Sicht eines Jägers sogar verständlich erscheint. Ab und zu ist es sicher nötig, regulierend in den Bestand überhand nehmender Wildtiere einzugreifen, die im übrigen zu Krankheitsüberträgern für Mensch und Tier werden können. Kaninchen und Hasen sind in "meinen" Wäldern sehr selten zu sehen, Fasane gleich gar nicht. Ihr Bestand wurde vermutlich bereits auf ein Minimum reduziert. Dass sich ein Fuchs dann ab und zu in einem Hühnerstall der umliegenden Bauernhöfe einschleicht, liegt wohl auf der Hand. Dies ist wohl auch der Hauptgrund der Dezimierung. Trotz Deiner Vermutung, dass es sich bei der aufgestellten "Schiessbude" wohl eher um eine "Vesperbude" handelt, bin ich nicht so blauäugig, zumal sie hier wohl an der falschen Stelle steht. Normalerweise werden Arbeitswagen für Waldarbeiter auf den Waldwegen abgestellt und sind viel grösser. Ausserdem stehen sie auf eigenen Rädern und müssen nicht transportiert werden. Ich selbst habe ja von diesem Standpunkt aus auch scharf geschossen - aber mit der Kamera! Schade nur, dass man in Zukunft solche Begegnungen nicht mehr haben wird, zumal in den enorm ausgelichteten Wäldern an jeder Ecke ein Hochsitz steht:
Hast Du evtl. gestern Abend die Dokumentation auf ORF2 gesehen, wo eindrücklich zu sehen war, wie in Anchorage/Alaska das Zusammenleben von Mensch und Tier (Elche, Schwarzbären und Grizzlys) gehandhabt wird, nachdem die Tierwelt die Stadtquartiere mit ihren verlockenden Mülltonnen für sich entdeckt hat? In seltenen Fällen werden die Tiere, die zu auffällig und zur Gefahr der Menschen werden könnten, weil sie sich ständig in Wohngebieten aufhalten, mit Betäubungspfeilen ruhig gestellt und in die nahen Wälder zurück verfrachtet. Von solch einer Behandlung hätte Bär Bruno wohl nur träumen können, dem man nicht einmal die Chance gegeben hat, sein eigenes Revier zu finden! Es scheint, dass in unseren Breitengraden nur noch zählt, was Profit bringt und nicht zu Einbussen in unserer Bewegungsfreiheit führt. Dabei würden gerade solche Begegnungen unseren Alltag bereichern. Aber es ist natürlich einfacher, den Tieren im Zoo zu begegnen, wo sie für uns keine Gefahr darstellen. Fazit: Wir machen es uns verdammt leicht und werden es vielleicht eines Tages bereuen, wenn es bereits zu spät ist. Grüessli aus der Schweiz vom Mäxle.
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