: Hallo Gerald,
: das ist wieder morcheltypisch!
: Die Kiefernzapfen sind kurz und dunkel,
: die Morchel hat sich in Struktur und Farbe
: voll an ihr Umfeld angepasst.
: Meine Fichtenwaldmorcheln sind lang, nicht spitz sondern abgestumpft
: und eher braun, ihre langgestreckten Pilzkörper sind so stark gebogen,
: dass sie wie ein liegender Fichtenzapfen aussehen!!
: In diesem Wald wachsen neben großen ca. 100jährigen
: Fichten auch Buchen, Eschen und Erlen.
:
: Wie machen diese Pilze das?
: Grüße
: elfi
Hallo Elfi, da muss ich leider wiedersprechen.
Die Morcheln im Kiefernwald interessieren sich eigentlich überhaupt
nicht für die Zapfen. Es mag wohl bei einigen Exemplaren so sein, aber es ist
nicht die Regel. Was ihr hier annehmt, asoziiert ja, dass sich Pilze ihrer
Umgebung anpassen können. Diese Fähigkeit ist eigentlich nur von Vertretern
unserer Fauna bekannt. Überhaupt erinnern Spitzmorcheln, vor allem die jüngeren,
immer an Kienäpfel. Auch die in deinen Fichtenwäldern.
Die Wildmorcheln, welche ich regelmäßig gefunden hatte, fruktizierten
zwar in Kiefernumgebung. Ich halte es aber für vollkommen spekulativ, diese
Form als Symbiosepartner von Kiefern einzuschätzen.
Zumindest Spitzmorcheln scheinen eindeutig Folgezersetzer zu sein.
Von was auch immer. Ich fand sie beispielsweise auch schon in hohem Gras,
ohne dass sie versuchten, Grashalme zu imitieren.
Wenn das der Fall wäre, würden sich bei Boudier und Co. sicher Hinweise dazu
finden lassen.
LG Ingo