Hallo Andreas,
zuerst einmal vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort und Enschuldigung
für den späten Return. Ich bin im Moment ganz gut ausgelastet.
Da hast du ja mal wieder alle Register gezogen.
Vielleicht noch ein paar, möglicherweise, hilfreiche Ergänzungen:
: ich kenne C. sinopica ganz gut, und von der Erscheinungszeit und dem Standort
: her könnte es ja auch sehr gut passen. Ich habe ihn oft schon mit den
: letzten Spitzmorcheln zusammen (auf Brandstellen) oder beim
: Speisemorchelsuchen im Rheintal (in Kiesgruben oder auf Sanddünen, stets
: bei Kiefer) gefunden.
In der Tat habe ich die Pilze an einem meiner Morchelstandorte gefunden.
Ich kann es halt immer noch nicht wahrhaben, und schaue immer wieder dort
vorbei.
: Was nicht passt ist die zu wenig lebhafte Färbung, C. sinopica ist sehr
: freudig rostorange, ferner ist mir die Huthaut etwas zu glatt. Letzteres
: kann aber witterungs-/altersbedingt sein.
Die Pilzchen waren von der Konstition verhältnismäßig schmächtig. An
C. gibba erinnerten die in keinster Weise. Eher an Lactarius rufus
ohne Buckel).
Sie erschienen mir in jedem Fall als ausgewachsen. Gefunden hatte ich sie am
vergangenen Sonntag gegen Mittag. Da wir seit Freitag Sonnenschein hatten, ist
es schon denkbar, dass sie nicht mehr die üblichen Erkennungsfarben aufwiesen
und dass die Hutaut auch nicht mehr die typischen Farben aufwies.
Hilfreich wären vielleicht Erkenntnisse darüber, wie sich die Pigmentierung von
C. sinopica nach längerer Sonneneinstrahlung verändert.
Die meisten Arten verblassen ja regelrecht. Möglicherweise gibt es hier auch
Arten, die sich anders verhalten, und Pigmente aufbauen.
: C. pseudosquamulosa (C. squamulosa ss. auct. p.p.)
: C. subsinopica
: Mein Tipp wäre also am ehesten C. pseudosquamulosa, aber dann müßte Dein Fund
: auch tropfenförmige Sporen haben und inkrustiertes Pigment ....
Da habe ich mal wieder ein kleines Problem.
Ich blättere stundenlang in einem nicht gerade biligen Nachschlagewerk
herum, in welchem die Großpilze eines süddeutschen Bundeslandes
behandelt werden. Für die Bearbeitung der Clitocyben zeichnete ein gewisser
A. Gminder verantwortlich.
Möglicherweise ist das Werk ja mittlerweile vollkommen veraltet.
Aber unter den genannten Taxa ist da einfach nichts zu finden.
Vielleicht standen deinem berühmten Namenstvetter seinerzeit auch noch nicht
so viele schöne Monographien zur Verfügung. Vielleicht lag es aber auch nur
daran, dass der unvergessene Herausgeber des Bandes kein so großer Freund des
Artsplittings war?! Macht aber auch nichts ;-))
Jedenfalls überkam mich beim Lesen deiner Antwort eine merkwürdige Vision.
Da landete doch vor der UN Vollversammlung ein UFO mit unsichtbaren Aliens.
Die hatten natürlich nichts besseres zu tun, als von allen Mitgliedern der
ehrwürdigen Vollversammlung einige Hautproben zu entnehmen, und diese dann
zu mikroskopieren.
Natürlich wurde in erster Linie die Pigmentierung der Haut untersucht,
und siehe da......
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Viele Grüße
ein wie immer allem Neuen gegenüber aufgeschlossener
Ingo