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Pilze Pilze Forum Archiv 2007

Re: Mein neues Pilzbuch im Feldtest

Geschrieben von: Andreas
Datum: 27. August 2007, 10:23 Uhr

Antwort auf: Mein neues Pilzbuch im Feldtest (thebigmushroom)

Hallo,

: mit dem ersten Feld-Einsatz meines neuen, umfangreicheren Pilzbuches gab es
: bei den ersten drei Pilzen im Umkreis von 5 Metern (Fichten-Bergwald,
: Berchtesgadener Land) trotzdem gleich den ersten Frust: Zunächst fand ich
: diesen riesigen Röhrenpilz (Hut ø 20 cm, Bild leider unscharf).

: Die Lamellen sind gelb-grün. Bei Berührung bläuen sie. Der Stiel ist
: netzartig gemustert. Ein kleineres Exemplar habe ich längs
: durchgeschnitten, das Fleisch bläute an der Schnittstelle jedoch nur
: wenig. Vom Stahl des Messers wurde es hingegen oberflächlich leicht rot.
: Nach ein paar Stunden war das Fleisch wieder weißlich. Aber eindeutig
: bestimmen konnte ich die Art trotzdem nicht. Es könnte boletus radicans
: sein, aber der Standort stimmt nicht, oder?

Das ist der Netzstielige Hexen-Röhrling. Vorwiegend ein laubwaldpilz, doch gelegentlich, vor allem in den berglagen, auch einmal im Nadelwald zu finden. Achte auf die rhabarberrote Stielbasis innen und die rote Linie zwischen der Rhrenschicht und dem Hutfleisch, dann kannst Du ihn auch wenn er ungewöhnlich ausieht nicht verwechseln.

: Die Art ist hier sehr verbreitet. Die Haut fühlt sich an wie Leder, das
: Fleisch ist zunächst weiß und sehr fest und riecht äußerst
: vielversprechend, aber das will ja nichts heißen. Mit meinen bisherigen
: Pilzbüchern dachte ich an einen russula, doch ich hoffe, ich liege
: richtig, wenn ich ihn mittels des neuen für cortinarius variecolor halte.

Das ist mit Sicherheit der Erdigriechende Schleimkopf. Vielversprechender Geruch würden ihm allerdings die wenigsten bescheinigen, vor allem wenn er eine Weile in einem Behälter eingesperrt war. Ich kennen sogar Leute, die Kopfweh von dem Geruch bekommen wenn so einer im Raum liegt.

: Und schließlich könnte das ramaria aurea oder flava sein, allerdings stimmen
: die Details nicht so ganz (Standort, Färbung). Die Art wächst hier
: ebenfalls viel und soll essbar sein, aber ich habe sie wegen ihres Äußeren
: und der Tatsache, dass sie laut Pilzbuch auf der roten Liste steht, stehen
: lassen. Wie macht ihr das mit solchen Arten, die zwar insgesamt selten
: sind, aber lokal häufig?

Gerade bei Korallen ist es tatsächlich so, dass sie im Alpenraum örtlich noch wirklich häufig sind. Dann spricht meiner Meinung nach auch nix dagegen, sich hin und wieder kulinarisch damit auseinanderzusetzen. Allerdings wirken auch die essbaren Korallen etwas abführend und sind meiner Meinung nach nicht empfehlenswert.

: Habichtpilze sind unverwechselbar und wachsen hier überall, aber sie
: schmecken irgendwie eigenartig. Kennt jemand ein Rezept, bei dem der
: Beigeschmack nicht so durchdringt?

Der habichtspilz ist einer der wenigen Pilze die ich zum Essen sammle und ich verwende ihn fein gewiegt zusammen mit Hackfleisch für Frikadellen. Etwa halb/halb.

beste Grüße,
Andreas

Beiträge in diesem Thread

Mein neues Pilzbuch im Feldtest -- thebigmushroom -- 27. August 2007, 02:01 Uhr
Re: Mein neues Pilzbuch im Feldtest -- Christoph G -- 27. August 2007, 08:06 Uhr
Re: Mein neues Pilzbuch im Feldtest -- Andreas -- 27. August 2007, 10:23 Uhr
Re: Mein neues Pilzbuch im Feldtest -- thebigmushroom -- 27. August 2007, 22:16 Uhr

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