: Hallo Marc,
: Klumpfüße ohne Kenntnis der genauen Art zu verzehren ist tatsächlich eine Art
: Russisches Roulette. Weder die Artabgrenzungen innerhalb dieser
: Untergattung, noch die Inhaltsstoffe der meisten Arten sind bekannt.
: Ich halte es für sehr fragwürdig, wenn in Pilzbüchern solche Arten als
: essbar freigegeben werden.
: Ausnahmen davon gibt es, so der Semmelgelbe Schleimkopf und die Schleiereule.
: Es soll wohl auch der Reihige Klumpfuß ohne Schaden verzehrt werden
: können, aber schon da wird die Artbestimmung selbst für Fortgeschrittene
: oft recht diffiziel. Der auch des öfteren als essbar bezeichnete
: Anis-Klumpfuß dürfte auch schadenfrei verzehrt werden können, doch würde
: ich diesen Pilz nicht anraten, aufgrund seiner Zugehörigkeit in die
: gleiche Sektion wie die tödlich giftigen Dottergelben Klumpfüße. Zwar
: haben die dort vorkommenden Anthrachinone keine nachweislich direkt
: giftigen Folgen, doch habe ich auch schon mal wo gelesen, dass sie
: krebserregend sein sollen (Quelle weiß ich leider nicht mehr). In der
: Schweiz ist der Anis-Klumpfuß vom Pilzkontrolleur als nicht essbar nicht
: freizugeben.
: Im DÄHNCKE "1200 Pilze" steht z.B. auch der Schwarzgrüne Klumpfuß
: (Cortinarius arovirens) als essbar drin, bei BRESINSKY & BESL
: "Giftpilze" ist dagegen zu lesen: "ob er [= C. atrovirens]
: wie C. splendens gefährliche Giftstoffe enthält ist unbekannt; wegen
: seiner nahen Verwandtschaft zu C. splendens sollte er als Speisepilz
: ebenfalls nicht verwendet werden". In der Schweiz darf dieser Pilz
: (und auch Dein C. elegantissimus übrigens!) nach den Vorschriften der
: VAPKO (Verband amtlicher Pilzkontrolleure) nicht zum Verzehr freigegeben
: werden.
: Ich kann mich nur nachdrücklich dem Vorredner anschließen: Experimente mit
: Schleierlingen können nicht vorhersehbare, üble Folgen haben. Zuwenig ist
: in dieser Gattung bekannt, die in Mitteleuropa mit sicherlich 500-600
: Arten vertreten ist, nach Meinung der französischen
: Cortinarien-Spezialisten sind es in Europa sogar etwa 2000 Arten.
: In welchem BLV-Buch steht der übrigens als essbar drin? Das kann doch kein
: GERHARDT-Buch sein, oder? Sicherlich ist es von CETTO?
: beste Grüße,
: Andreas
Danke für die Erklärungen. Es ist die neueste Ausgabe des BLV Pilzführers von Ewald Gerhardt. Seite 260. Ganz oben. So sieht mein Pilz von heute 1:1 aus und die optische Beschreibung passt ganz genau.
So was....