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Pilze Pilze Forum Archiv 2007

Re: Ein paar Fragen...

Geschrieben von: AK_CCM
Datum: 15. September 2007, 10:01 Uhr

Antwort auf: Ein paar Fragen... (willyboe71)

Hallo Sascha,

: Ich denke, dass ich augenblicklich schlechte Karten habe auf Antworten. Bei
: DEM schönen Herbstwetter sind bestimmt alle im Wald.

nicht alle Pilzfreunde sind so "verrückt" und wetzen um 5 Uhr morgens schon ihr Messer. ;-)

: Zunächst wundere ich mich als Laie, dass so viele Pilze auf den Bildern hier
: nicht abgeschnitten, sondern herausgedreht sind. Meine erste Frage
: deshalb: Ist es nicht Gesetz unter den Pilzsammlern die Pilze ab zu
: schneiden? Es gibt da ja verschiedene Meinungen. Was ist der allgemeine
: Rat?

Möchte man einen Pilz bestimmen oder durch einen Pilzberater bestimmen lassen, ist die Entnahme kompletter Fruchtkörper inklusive Stielbasen Pflicht. Dort können wichtige Merkmale vorhanden sein, wie beispielsweise die häutige, sackförmige Volva des Grünen Knollenblätterpilzes, die chromgelbe Färbung bei Karbolchampignons oder Farbreaktionen im basalen Stielfleisch. Vermag man einen Pilz 100%ig anzusprechen, spricht natürlich nichts dagegen, die Fk. abzuschneiden und bereits vor Ort grob zu putzen. Ansonsten würden die Laub- und Nadelstreu, Erdreste und Moosfetzen das Sammelgut unnötig verschmutzen.

Den Pilzen selbst ist es egal, ob die Fk. abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht werden: Das Pilzgeflecht in unmittelbarer Nähe stirbt in beiden Fällen ab. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Pilz stirbt. Grob kann man sich das wie ein Apfelbaum vorstellen, von dem man Äpfel pflückt, der Baum aber dadurch keinen Schaden nimmt. Der Apfel wäre bei diesem Vergleich der Fruchtkörper und der Baum das Myzel. Es steht natürlich außer Frage, dass man die Fk. nicht geradewegs mitsamt dem Myzel aus dem Substrat herausreißt.

Egal wie man es macht: Man sollte die Stellen, an denen man Fk. entnommen hat, zudecken, allein schon deshalb, um anderen Pilzjägern die guten Stellen nicht zu zeigen. ;-)

: Hier ein Pilzfund von vor zwei Wochen.
: Ein riesiger Maronenröhrling, schon zu alt, ist klar. Meine Frage: Wenn ich
: so ein Exemplar in verwendbarem Zustand finde, ist der dann genießbar?
: Oder sind so große Artgenossen nicht mehr schmackhaft??

Der Fingertest entscheidet: Bleibt auf Druck im Hutfleisch eine Delle im Hut zurück, hat er den zenith bereits überschritten. Wer will schon Pilze mit kaugummiartiger Konsistenz auf dem Teller haben? Wenn der Fk. jedoch knackig ist und keine Schimmelspuren aufweist, spricht nichts gegen eine kulinarische Verwertung des Fundes.

: Was ist dies für ein Pilz? Gesehen im Fichtenwald. Todholz = Fichtenstubben

Vermutlich ein Helmling

: Das ist ein Amethystblauer Lacktrichterling, gelle. Stand so in meinem Buch.
: Hat jemand einen anderen Namen dafür? Hat den schonmal jemand gegessen?
: Stand übrigens in einem jungen Eichenwald.

Richtig erkannt. Mir kommt er nicht mehr ins Essen: Er schmeckt derart fade bis dumpf, dass ich den Pilz nur einmal probieren musste um festzustellen, dass er die Qualität eines Mischpilzgerichts massiv verschlechtert.

Gruß´, Andreas

Beiträge in diesem Thread

Ein paar Fragen... -- willyboe71 -- 15. September 2007, 09:37 Uhr
Re: Ein paar Fragen... -- AK_CCM -- 15. September 2007, 10:01 Uhr
Re: Ein paar Fragen... -- Gernot Friebes -- 15. September 2007, 10:05 Uhr
Re: Ein paar Fragen... -- Huperzia -- 15. September 2007, 10:23 Uhr
Re: Ein paar Fragen... -- willyboe71 -- 15. September 2007, 18:47 Uhr
Re: Ein paar Fragen... -- Michael Schneider -- 15. September 2007, 10:53 Uhr

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