Tricholoma Schlüssel nach F. Gröger
Tricholoma stans (Fr.) Sacc.
Hut blasser braun, bald trocken, eingewachsen gefasert, nicht wasserfleckig, Stiel schlanker,
Geruch und Geschmack nicht nach Mehl oder nur manchmal so, Fleisch unter der Haut rötend oder
Fruchtkörper alt bräunend. Geschmack fast mild, Vorkommen im Nadelwald (Pinus) auf Kalk, (?)
Anmerkung:
Nach dem Autor ist der Status dieser Art ungeklärt, Zehfuss hält sie für ein Synonym von T. ustale
Tricholoma pessundatum (Fr.) Quel.
Geruch und Geschmack stark nach Mehl, Fleisch weder rötend noch alt schwärzend. Stiel oft kürzer als der
Hut (dm), Hutrand oft getropft-fleckig, feucht schmierig mit dickerer Ixecutis als bei T. populinum, Sporen
meist sehr klein, Vorkommen bei Pinus, auch bei Abies, Picea und Cedrus
Anmerkung:
Nach Beobachtungen des Autors sind T. pessundatum und T. populinum (Pappelritterlinge) makroskopisch
kaum zu trennen.
T. pessundatum war eine weitgehend ungeklärte Art und wurde1943 von Singer als nomen confusum
verworfen. Auf die Tafel 65 bei Bresadolae gründete er dann die Art T. tridentinum Singer.
Sie wächst bei Pinus und Picea und ist (nach Riva) als Synonym von T. pessundatum aufzufassen, nach
Bon jedoch eine eigene Art mit breiteren Sporen.
Eine eigene Sippe hingegen ist wohl T. cedretorum (Bon) A. Riva. Sie soll Sporen mit einem Q-Wert
Von 1.1-1.4 gegenüber 1.2-1.8 bei T. pessundatum haben. Nach Riva ist sie etwas kleiner und weniger
intensiv gefärbt (rosa-fleckig) als T. pessundatum, weniger schleimig und soll gern büschelig wachsen.
Tricholoma albobrunneum (Pers.: Fr) P. Kumm.
Fruchtkörper mittelgroß, H 40-100; St. X 10-20, Hut im reifen Zustand mit feinen eingewachsenen Fasern.
Geschmack der Huthaut weniger bitter (fast mild?). Farbgrenze am Stiel nur ganz jung sichtbar, bald
undeutlich, Vorkommen bei Pinus (auch Juniperus, Picea) auf armen, sandigen Böden.
Fazit: Mit diesem Schlüssel lande ich entweder bei T. pessundatum oder bei T. albobrunneum.
Demnach könnte es sich bei der Kollektion 3 um T. albobrunneum handeln. Zur Erinnerung, das sind
die Miniritterlinge. Die Kollektionen 1 und 4 kamen ja sehr gedrungen daher (Hut-Durchm. > Stiellänge)
Kollektion Nummer 2 hatte nahezu weiße Stiele, mit von unten beginnender, faseriger Verfärbung.
Tricholoma stans scheint nach Gröger ein großer, weißer Fleck zu sein. Kein Wunder, wenn die PABB
jeden Fund in Richtung T. albobrunneum schlüsselt. Mich würde nicht wundern, wenn diese
Art hier in der Region nicht vorkommt, und alle Funde entweder T. stans oder pessundatum heißen.
An dieser Stelle eine kleine Bitte. Wäre vielleicht Jemand von euch in der Lage, hier einen typischen
T. albobrunneum im Fries’schen Sinne vorzustellen. Vielleicht hilft es ja weiter.
Beste Grüße Ingo