Hallo

Ich habe einen Kollegen, der das viele Jahre professionell gemacht hat.
Er hat auch interessante Lichtbildvorträge darüber gehalten.

Fazit der Vorträge:
Knochenarbeit.
Schweiss, Schwierigkeiten, Widrigkeiten, Rückschläge, Monate und Jahre, bis mal die nötige Erfahrung hat, professionell da mitmischen zu können.

Wie genau hattest Du Dir das vorgestellt?
Was für Pilze wolltest Du denn züchten?

"Pilze" tönt ja faszinierend, aber es ist nicht so, dass Dir alle die Bude einrennen, wenn Du irgendwann verkünden kannst, dass Dir gerade erfolgreich die ersten Pilze gesprossen seien und Du die Abnehmer damit beglücken könnest.
Der Markt ist umkämpft wie jeder andere, Grossproduzenten sind im Geschäft.

"Zucht" bedeutet in dem Zusammenhang, eine bestimmte Menge zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern zu können, so, wie es der Markt verlangt.
Alles andere funktioniert nicht.

Das braucht Logistik, Connections im Markt und unternehmerisches Talent.
Das grosse Geld kann man damit nicht machen.

Von den Schwierigkeiten der Zucht gar nicht erst zu sprechen.

Unbesetzte Nischenprodukte auf diesem Markt gäbe es allerdings.
Das wären kulinarisch wertvolle Pilze mit schlechten Erträgen.
Ich denke da mal an das Stockschwämmchen.
(Nicht das "Japanische Stockschwämmchen" das gar keines ist).
Als hervorragender Speisepilz lässt es sich unser Stockschwämmchen tatsächlich züchten.
Allerdings (bisher) mit schlechten Erträgen.

Da könnte sich ein Markt auftun.
Falls es gelänge, das Pilzchen einigermassen rentabel zu züchten und Abnehmer unter Feinschmeckerrestaurants, Feinkostläden, usw. zu finden, es also überhaupt einmal im Bewusstsein der Menschen zu einem Produkt zu "machen", unternehmerisch, wäre das vielleicht auch wirtschaftlich interessant.
Wenn ich lese, was für idiotisch hohe Preise für die blöde Alba-Trüffel oder auch nur für den masslos überschätzten Kaiserling verlangt werden, könnte ein gewiefter Geschäftemachter vielleicht das wirklich (!) gute Stockschwämmchen zur Marktreife bringen.

Allerdings:
Lies die oberen Zeilen erst nochmal, bevor du Dich an so etwas wagst.

Lieben Gruss, Harald Andres