: Hallo Dirk!

: Du hast natürlich recht, man kann sie wahrscheinlich nur erraten (ich bin im
: Vorteil, denn ich kenne das Substrat), obwohl ich denke, dass man einige
: Nectria-Arten makroskopisch ausschließen kann z.B. wegen der großen Anzahl
: (im Verband) und der gedrängten Wuchsweise der Einzel-Ap., dem stark
: abgegrenzten Rand so einer Ansammlung (verirrt sich kein Einzelapothezium
: nach außerhalb), die Farbe von jung zu alt kombiniert mit "nicht
: hyalin" oder wenn man z.B. die Rinde erkennt.

: Nun gibt´s aber soviel Nectria-Arten, dass ich natürlich nicht ausschließen
: kann, dass auch andere genau diese makroskopischen Eigenschaften haben.
: Ich kenne (wie immer) nur die wenigsten.

: Vergleichsbild der sehr häufigen Nectria episphaeria (Aufsitzender
: Pustelpilz)

Hallo Ingo,

ich sehe hier 2 Möglichkeiten:

1) Ist mit Substrat hier nicht Baum oder Strauch gemeint, sondern Kernpilz (Pyrenomycet), so sind von den in "Nordic Macromycetes, Vol.1," an entsprechender Stelle im Schlüssel aufgeführten 4 Néctria-Arten 3 Arten aus folgenden Gründen auszuschließen:

N. epispháeria zeigt nie ein so gedrängtes Wachstum.
Bei N. purtónii sitzt die Papille auf einer abgeplatteten Spitze.
N. vilior, die ich nicht kenne, schließe ich wegen des Synonyms N. viridéscens aus, da ich mir bei der gezeigten Néctria eine spätere Grünlichfärbung nicht vorstellen kann.
Es bleibt also nur noch N. magnusiána, die ich aber ebenfalls nicht aus eigener Anschauung kenne.

2) Wenn das Substrat allerdings kein Kernpilz sein sollte, sondern Buchenrinde mit dem Buchenborken-Schwarzschorf* (Ascodicháena rugósa), so ist es eindeutig der Scharlachrote Pustelpilz (N. coccínea).
*Wortschöpfung von Lothar Krieglsteiner

Gruß
Schnuffel