: Hallo Pilzler!

: Gernot sagte es neulich: an Weiden mit Exidia recisa (Kreiseldrüsling) wächst
: auch Cytidia salicina (Weiden-Scheibenpilz).

: Vorgestern bei einer kurzen Pilz-Inspektion in der Mittagspause hing der
: Weidenast mit dem schönen Pilzchen plötzlich vor mir in Augenhöhe, zwar
: habe ich erst die Cytidia gesehen, aber die Exidia war auch nicht fern.
: Für mich persönlich ein Erstfund, im südlichen Teil der Republik wird´s
: wahrscheinlich keinen vom Hocker hauen.

: Etwas befremdlich die Feststellung in PdS Bd.2, dass Exidia recisa
: (Kreiseldrüsling) und Peniophora incarnata (Fleischroter
: Zystidenrindenpilz) in gewissen Stadien einige Ähnlichkeit aufweisen
: können. Kann das irgendjemand bestätigen?

: Meine Gedankengänge beim Auffinden gingen in folgende Richtung: Kann Judasohr
: solche Farben haben? Substrat ist aber kein Holunder.
: Judasöhrchen vielleicht? Ist aber keine Pappel.
: Oder doch Weidenscheibenpilz? Ist aber nicht blutrot, sondern weinrot-braun.
: Becherling? Große platte Ascocoryne? Anderer Discomycet?

: Ascocoryne spec. an Nadelholz
: Sind doch Ähnlichkeiten vorhanden, oder?

: Bei der Cytidia sehenswert sind übrigens die großen gabeligen, stark
: verwinkelten, knorrigen und dickwandigen Hyphidien im Hymenium.

: Nebenbeifrage an botanisch versierte Leser: Kann man eigentlich die
: schmalblättrigen Weiden anhand der Blätter unterscheiden? Sind die großen
: robusten, schmalblättrigen Weiden an Flüssen und Teichen (welche oft von
: Phellinus igniarius = Grauer Feuerschwamm befallen sind) Salix alba
: (Silberweide) oder sind das Hybriden oder kann man die Frage so nicht
: beantworten?

: Neugierige Grüße
: Ingo W

Hallo Ingo,

ich selbst habe Cytídia salicína noch nie gefunden. (Muss jetzt mal gezielt suchen gehen!) Doch nach dem Bild in PDS kann ich mir gut vorstellen, dass sie im angetrockneten krustigen Zustand Ähnlichkeit mit Penióphora incarnáta aufweist. Das Foto in Ryman/Holmasen kommt Deinem Fund schon wesentlich näher.

In jeder Flora gbt es einen Schlüssel zur Bestimmung der Weiden anhand der Blätter und anderer vegetativer Merkmale.
Bei den von Dir beschriebenen stattlichen Weiden liegst Du mit Deiner Vermutung richtig. Obwohl es bei den Weiden zahlreiche näturliche Hybriden gibt, stellt sich dieses Problem doch eher bei den Pappeln, wo aus holzwirtschaftlichen Gründen vor allem Hybriden angepflanzt wurden.

Gruß
Schnuffel