Hallo,

Thomas hat mir den inzwischen überreifen Pilz zur Untersuchung gebracht, es folgen die einstweiligen Ergebnisse.
Vorweg, mein Eindruck geht Richtung pfeifferi aufgrund von Hutoberfläche und Mehrjährigkeit. Ich kann mir vorstellen,
dass ein Profi, welcher beide Arten kennt, gleich pfeifferi sagen würde. Weiteres s.u.

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Hut-Oberfläche pfeifferi nach Jahn faltig-rissig; nach B/K netzig-rissig; Foto der Hut-Oberfläche bei Marchand ebenso.
Hut-Oberfläche resinaceum nach B/K wellig, glatt.
vorliegender Fund: faltig und netzig-rissig:



Bewertung Hut-Oberfläche: Favorisierung pfeifferi, wenngleich nur bei B/K die HH beider Arten erwähnt wird.

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Porengröße pfeifferi nach Krieglsteiner: 5-6 pro mm
Porengröße resinaceum nach Krieglsteiner: 2-4 pro mm; nach B/K: 3 pro mm; nach Phillips 2-3 pro mm
vorliegender Fund: 3-5 pro mm
Bewertung Porengröße: liegt +- dazwischen. Keine Favorisierung.

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Tramafarbe pfeifferi nach Jahn: (gleichmäßig) dunkel rotbraun; nach Kreisel satt dunkel rotbraun (kastanienbraun);
nach Gerhardt dunkel rostbraun; bei Marchand kommt das Foto farblich der Trama vorliegendem Fund recht nahe.
Tramafarbe resinaceum nach Jahn: getrocknet blassbraun, über den Röhren dunkler; nach Kreisel hellbraun (holzbraun);
nach B/K hellbraun, korkbraun); nach Phillips blass holzfarben.
vorliegender Fund: eher korkbraun bis braun, kaum rot, nicht gleichmäßig.
Bewertung Tramafarbe: Vergleichsmöglichkeit mäßig, bei Jahn ist in einem Fall von getrocknet die Rede.
Darüberhinaus ist vorliegender Fund eher ungleichmäßig korkbraun bis braun, kommt aber zumindest farblich der
pfeifferi-Abb. bei Marchand nahe. Favorisierung resinaceum. Anm.: die unten abgebildete Trama möge man in der Farbe
bitte nicht bewerten. Der FK hat auf den Fotos gegenüber dem Original einen ziemlichen Rotstich.
Hier besonders ungünstig, da es ja um mehr oder weniger rotbraun geht. Ist trotzdem so, denn da hätte ich richtig
mit dem Bildbearbeitungs-Programm rangehen müssen und da war dann aber die Lust an der Hingabe aufgebraucht.
Trotz allem leichte Favorisierung resinaceum.

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Sporengröße pfeifferi nach Ryvarden und Gilbertson und nach Krieglsteiner: Breite 6-9; nach Gerhardt: 9-11(12) x 6,5-7,5(8)
ohne Epispor-Sack.
Sporengröße resinaceum nach Ryvarden und Gilbertson und nach Krieglsteiner: Breite 4,5-7; nach B/K: 9-12(13) x 7-9;
nach Phillips 9-11 x 5-7
vorliegender Fund: 9-10,3 x 6,5-7,7; durchschnittlich 9,6 x 7,1; Messungen ohne Epispor-Sack

Bewertung Sporengröße: Vergleichsmöglichkeit mäßig, da oft nur die Sporengröße einer Art erwähnt wird und ich
zunächst nur bei Gerhardt die Angabe gefunden habe, wie sie gemessen wurden. Darüberhinaus decken sich die Angaben
aller genannten Autoren für pfeifferi mit jenen von B/K für resinaceum. Gefühlte leichte Favorisierung pfeifferi.

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Ein-/Mehrjährigkeit:
vorliegender Fund: überständig, weich (eben aufgrund der Überständigkeit ?), Röhren scheinen aus mehreren Schichten
zu bestehen:


Bewertung Ein-/Mehrjährigkeit: nicht einfach, weich spricht für resinaceum, aber auch ein mehrjähriger FK
ist irgendwann am Ende und die Poren sehen geschichtet aus, hab da aber keine Erfahrung, würde trotzdem pfeifferi

favorisieren.

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Fazit: Leichte Favorisierung pfeifferi aufgrund der gefühlten Hochstellung des Merkmals faltig-rissig
der Hut-Oberfläche. Leichte Krisen bei der Bewertung der aufgezählten "Unterscheidungsmerkmale", da diese zuweilen recht
lückenhaft beschrieben sind. Es wirkt z.T. so, als handele es sich um zwei "völlig verschiedene Arten", die eines direkten

Vergleiches kaum bedürfen. Warum, bleibt mir schleierhaft bzw. kann ich nur vermuten. Vielleicht bleibt der Fund
auch intermediär oder es handelt sich um eine weitere Art. Ich habe mich hier übrigens nur um die Merkmale gekümmert,
die, soweit ich das verstanden habe, mglw. zur Unterscheidung der beiden Taxa pfeifferi und resinaceum taugen.

Am Montag wird der Fund nochmal den Experten gezeigt, aber ich dachte, ich teile hier mein Gedümpel vorab schon einmal mit.

schöne Grüße
Robin