Am gestrigen Dienstag, 2.9.08, wurde ich vom KH Bietigheim-Bissingen nachmittags darüber informiert, daß sie eine Patientin mit Verdacht auf Vergiftung mit dem Grünen Knollenblätterpilz hätten. Die Begutachtung der Pilzreste, welche mir der Ehemann vorbeibrachte, bestätigten leider den Verdacht.
Zu der Vergiftung kam es, weil die Frau einen "grünen Täubling" abgeschnitten hatte und, weil dieser mild schmeckte, die Probe geschluckt hatte. Da die Latenzzeit noch sehr kurz war, hoffe ich auf einen glimpflichen Ausgang für die Pilzsammlerin.
Aus meiner Sicht führte der Glaube des Pilzsammlerpaares, daß man Pilze abschneiden müsse, um das Myzel zu schonen, zum Vergiftungsfall. Dass man Pilzproben grundsätzlich wieder ausspucken sollte, steht auf einem anderen Blatt. Allen Pilzfreunden sei deshalb geraten, insbesondere auf dem Boden wachsende (Lamellen-)pilze grundsätzlich heraus zu drehen oder die Basis freizulegen, um den ganzen Pilz betrachten zu können. An Holz wachsende Pilze kann man getrost abschneiden. Und das Myzel wird normalerweise überhaupt nicht geschädigt, insbesondere dann nicht, wenn man die Stelle wieder zuschiebt.
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