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Pilze Pilze Forum Archiv 2008
Re: Erfahrung mit "polnischen" Pilztourismus?
Geschrieben von: Der Juergen Antwort auf: Erfahrung mit "polnischen" Pilztourismus? (Cory)
Datum: 20. Oktober 2008, 17:22 Uhr
Hallo Cory, ich kann Deinen Zorn gut nachfühlen. Rücksichtslosigkeit von Menschen, die auch noch da sichtbar wird, wo man in der Natur abschalten will und sich in in seiner Freizeit aufhält. Da muss man nicht auch noch Zeuge von Habgier werden. Aber! So ein Moospolster von Menschenhand und Harke geschändet wächst genauso wieder nach, als wenn es von Wildschwein oder Reh durchwühlt worden wäre. So eine Abfalltüte beleidigt zwar das Auge (und manchmal die Nase) zerstört aber nicht den ganzen Wald, in der sie rumliegt - selbst hundert Tüten und hundert Kühlschränke oder sonst was, zerstören nicht das Biotop. Sieht zwar blöd aus, und lässt des Naturbegehers Herzlein höher schlagen, macht auch einen dicken Hals, aber sonst nicht viel. Regt euch über die Landschaftsverbraucher auf, über modernen, rationalisierten Waldbau, über fehlende Nachhaltigkeit von Bewirtschaftung (ich sage nur "Holzpreis-Börse!"), über die chronisch leeren Kassen der Waldbesitzenden Gemeinden, und über euch selbst, dass ihr euch über das falsche aufregt :-) Zweimal mit dem Vollernter über das Moospolster gebrettert, und da gibts dann lange Zeit nix mehr. Bei uns im Gemeindewald wird derzeit, weil die Holzpreise für Weißtanne hoch sind, mit Vollerntern die kleinen Vorkommen "ausgelichtet". Das sieht aus, wie auf einem Panzerübungsgeländer. Der Boden ist an den Standorten untypisch "lehmig", so dass diese Boliden darin, trotz breiter Reifen, tief einsinken. Man kann nichts machen: Sobald sich eine Gemeinde einen Harvester geleistet hat, fahren die mit dem Ding überall rein! Da werden keine Bodenbeurteilungen mehr gemacht. Ist auch scheißegal, ob das naturnaher Wald ist, oder eine Plantage. Die Kosten müssen um jeden Preis eingespart werden. Grüßle
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