Hallo, Markus,

phänomenal, wie man die Natur überlisten und die Tropen nach Mitteleuropa bringen kann! Ich würde es mal mit der Gattung Favolaschia probieren, die verwandtschaftlich zu den Tricholomataceae gehört. Es wurden u. a. eine F. rosea und eine F. rubra beschrieben. 1974 erschien bei Cramer eine Favolaschia-Monographie von Rolf Singer, die ich aber leider nicht besitze. Mehr orangefarben sind F. thwaitesii und F.dybowskyana,die aus Afrika beschrieben wurde und dort ziemlich häufig sein soll. Über Chlamydosporen und Nebenfruchtformen bei Favolaschia habe ich allerdings auf die Schnelle nichts finden können.

Schönen Abend
Till

: Und nun etwas doch spezielles!

: Auf Ölpame, einer Blattrippe fand ich dieses Kleinod:

: Wie man schön sieht, mit markant gefärbten Lamellenschneiden:

: Der Pilz bildet aber auch ein Tremellaartiges, imperfektes Stadium mit
: Clamydosporen. Diese Sporen bildet der Pilz auch in Massen in der
: Hutoberfläche.
: Das imperfekte Stadium:

: Hier die Basidien:

: Und die Basidiosporen:

: Die Schneide mit den markanten Zystiden:

: und die sehr grossen, dickwandigen Clamydosporen:

: Es ist doch sehr erstaunlich, was so kleine Pilzchen an Mikromerkmalen
: hergeben können! Und es würde mich auch erstaunen, wenn diese Art schon
: einmal beschrieben worden wäre! Ich habe ihr mal den Namen Flabellum
: roseum gegeben, tönt doch auch hübsch nicht?
: Aber wer weiss, vielleicht taucht der richtige Namen auch noch auf,
: vielleicht weiss jemand von euch, was das sein könnte!

: Viele Grüsse, Markus