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Moin Jogi,
wir kennen hier solche Szenarien eigentlich auch nur aus dem TV. Normalerweise fehlt es in dem "Land zwischen den Meeren" aufgrund der großen Wasser- und geringen Landmasse an Konvektion, um solche Unwetter zu starten. Aber die Zellen entwickelten sich ja +/- in eurer Gegend und hatten dann genügend Schwung, um über die Nordsee zu kommen.
Allerdings gibt es in Schleswig-Holstein übers Jahr gesehen auch einige Tornados. Das ist aber nicht ungewöhnlich, und die meisten entwickeln sich mehr in Richtung Landesmitte und im Süden, sprich: Im Kreis Neumünster, Plön, Steinburg oder dem Herzogtum Lauenburg. Ohnehin zählt Norddeutschland (nördliches NRW, NDS, SH, Sa-An, McPomm und BRB) zu den tornadoreichsten Gebieten Europas. Zitat aus der Unwetterseite von Thomas Sävert (sehr, sehr lesenswerte Seiten übers Wetter unter http://www.saevert.de/index.html : "Nach bisherigen Berichten ging man davon aus, dass bei uns in Deutschland nur selten mal ein Tornado vorkommt oder die Tornados wurden als vermeintlich harmlose Windhosen bezeichnet, schwächer als die Tornados in den USA. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Pro Jahr richten mehrere dutzend Tornados in Deutschland Schäden an. Etwa 5 bis 10 Tornados erreichen bei uns die Stufe F2 (ab 185 km/h) auf der Fujita-Skala. Im langjährigen Mittel muss etwa alle zwei Jahre mit einem Tornado der Stärke F3 und alle 20 Jahre mit einem F4-Tornado gerechnet werden. Ein F5-Tornado ist zumindest nach den bisher vorliegenden Daten ein Jahrhundertereignis. Bisher sind mindestens zwei Fälle in den Jahren 1764 (Mecklenburg) und 1800 (Sachsen) bekannt.
Ich konnte bei uns in den letzten 10 Jahren 2 Tornados der Stärke F 0 und F 1 beobachten. Und jeden Sommer gibt es Gewitterzellen, die durch interessante Funnels auffallen (Funnels sind "Tornados, die den Boden nicht erreichen). Alles in allem kann man auch ohne Unwetter sagen, dass das Wettergeschen an der NF-Küste ziemlich abwechslungsreich ist.
Grüßlis
Thomas
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