Hallo, Felix
Wieder ein wunderbarer Beitrag.
Vor allem die Variationsbreite der Art, was die Farben betrifft, war mir nicht bewusst.
Ich kenne R. turci nur in den violett-bräunlichen Varianten.
Danke und ganz lieben Gruss,
Dein Harald Andres
: heute: Russula turci Bresadola 1881 - Jodoform-Täubling
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: Hallo Forum, bei eurer Wahl zum TDW stand der heutige Täubling auf gleicher
: Höhe mit R.exalbicans.
: Ein wahrer Künstler was seine Hutfarbe betrifft - deswegen nicht immer gleich
: ansprechbar -
: stelle ich euch heute diesen Vertreter aus der Untersektion „Amethystinae“
: vor.
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: Vorab: Über die oft schwierige und viel diskutierte Unterscheidung des
: Jodoform-Täublings vom
: Amethyst-Täubling - Russula amethystina möchte ich folgende Zeilen verlieren:
: Eine typische Russula amethystina habe ich noch nicht gefunden, kann also
: keine eigenen Erfahrungen
: einbringen! Nur so viel: R.amethystina soll weniger netzige Sporen haben, die
: Huthaut soll sich beim
: auftropfen von Wasser gelbfleckig verfärben, er wächst in höheren Lagen
: (montan) und soll dort häufiger unter
: Fichte vorkommen. Da das alles sehr mit Vorsicht zu genießen ist
: (Variationsbreite), erkennen einige Autoren
: amethystina nicht an. Das soll es an dieser Stelle schon gewesen sein. Zurück
: zu R.turci:
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: Kennzeichen: Sehr wechselfarbiger Täubling, lila, weinrot, himbeerrot,
: kupferbraun, olive-braun oder
: ockerliche Färbungen sind möglich, Jodoformgeruch
: an der Stielbasis und die "Scheibe" in der Hutmitte sind sehr gute
: Merkmale.
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: Hut: dunkel- oder amethyst-violett, oft mit dunkler Scheibenzone in der
: Mitte, graurosa, purpurn in allen
: Abstufungen, auch bräunlich oder oliv, in vielen verschiedenen Tönen, aber
: immer gedämpft pastellartig, auch
: ausblassend. Randzone bei Trockenheit bereift, feucht sehr schleimig, dick
: gequollen und Huthaut dann völlig
: abziehbar, ohne Durchfärbung, Rand lange glatt, später etwas höckerig
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: Lamellen: lange creme, reif ockergelb, manchmal an den Schneiden purpurn
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: Stiel: weiß, mit unter von der Basis her mehr oder weniger rosa angehaucht,
: unten kleieartig, bald schwammig,
: zuletzt hohl und mürbe, an der Basis mit (meist) deutlichem Geruch nach
: Krankenhausapotheke bzw. Jodoform
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: Fleisch: weiß, bald aber mehr "bananenfleischgelblich" (welch ein
: Vergleich) getönt, brüchig und mürbe
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: Geschmack: mild
: Wert: da mild, genießbar
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: Vorkommen: September & Oktober in Nadelwäldern hauptsächlich unter Kiefer
: aber auch Fichte,
: Sehr gerne in sandigen Kiefernwäldern des Flachlandes, dort zusammen mit
: seinen Freunden R.badia,
: R.sardonia und Russula xerampelina die zur selben Zeit erscheinen.
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: Sporenstaub: hellocker bis ocker (IIIb - IVa)
: Sporen nach EINHELLINGER: 8,2-9,2 x 6-7,5µm
: Ornament netzig, mit nur wenigen freien Warzen
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: Auffallendes mikroskopisches Merkmal: die schon in Kongo zu erkennenden stark
: inkrustrierten Primordialhyphen:
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: Bis zum nächsten mal
: Euer Felix