Hallo Ingo,

das hört sich ja spannend an.
Ich kenne die 2. Variante auch von einem Eigenfund, das sind spinnwebige, fragile "Nichts" auf abgestorbenen Krautigen.
Deshalb kamen mir bei dem Fund von Sambucus dieselben Gedanken - ob das wohl dieselbe Art sein kann?

Kennst du inzwischen die Abbildung in Cetto (Band 7: 2672)?
Substrat sind dort "Sumpfgräser" - die Fruchtkörper sind aber durchaus ähnlich hütchen-schüsselförmig entwickelt wie unsere Variante 1 auf Sambucus.

Den Farbatlas Moser-Jülich habe ich leider nicht, Substrat sollte nach den Funddaten, die mir vorliegen, dort aber Holz (Quercus) sein. Und beide Fotos bzw. Bestimmungen - in Cetto und Moser-Jülich - stammen vom Agaricales-Spezialisten Anton Hausknecht.

Es gibt noch eine Reihe von Nachweisen, besondes auch in der Literatur über die Pilzflora von Feuchtgebieten.

Im Vergleich meiner Funde und den Literaturangaben kann ich vorerst keine stichhaltigen Hinweise auf unterschiedliche Taxa finden, auch nicht bei den Sporen. Vielmehr muss man wohl von einer standortbedingten Variabilität ausgehen.

Aber ich nehme mir vor, den aktuellen Fund von dem Holunderstrauch genau zu dokumentieren und evtl. einmal einem Experten zum Vergleich vorzulegen.

LG
Wolfgang