: Bzgl. der Variationsbreite der Hutfarben hier eine Goldröhrlings-Kollektion
: aus meinem Hauswald, 350 m ü. NN, bei Larix decidua, vom 18.9.1994.
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: Grüße Jürgen
Hallo Jürgen,
die Variationsbreite in der Hutfarbe vom Goldröhrling ist mir bekannt, habe ich selber auch schon sö ähnlich wie auf deinem Fotobeispiel gesehen. Aber immer waren auch gelbgetönte Exemplare dabei.
Bei diesem Standort handelt es sich um ein etwa 70 x 40m großes Gebiet mit unterschiedlich alten, eher jungen Lärchen. Der Unterwuchs besteht überwiegend aus lückig stehendem Adlerfarn. Die 4 Fruchtkörper standen an drei vielleicht 10 bis 20m voneinander entfernten Stellen, ich vermute daher jeweils andere Lärchen-Individuen als Mykorrhiza-Partner. Hinzu kommen 3 Exemplare, die der Finder zur Pilzausstellung gebracht hat und 5 weitere Ex., die er verspeist hat (mit mäßigem Geschmack, wie er sagte). Bis auf zwei hatten alle diese Exemplare diese recht dunkle kastanienbraune Hutfärbung ohne irgendeine Gelbverfärbung und waren groß und fest. Die beiden anderen waren schon älter, ebenso einheitlich braun, aber weniger kastanienfarben. Andreas hat den Pilz treffend als "von oben ein Butterpilz, von unter Lärchenröhrling" bezeichnet.
Der normale S.grevillei wuchs außerhalb des Gebietes und war wie er meistens ist: kleiner, schmächtiger, weicher, gelb.
Die Sporenlänge von dem von mir genannten S. clintonianus gingen von 8.5 (ganz wenige Sporen auch 8.x) bis 10.5, selten 11 µm.
Dies würde nicht gegen die Bestimmung, sondern eher dafür sprechen, da S.grevillei Sporen haben soll (von mir nicht geprüft), die bereits ab 6.6/7 beginnen.
Die Lärchenart ist noch ungeklärt, ich vermute Europ. Lärche oder Hybrid-Lärche, werde aber beim Forstamt nochmal nachfragen.
Das Gebiet liegt eingebettet inmitten von 3 sehr großen unter Naturschutz stehenden Moorkomplexen nördlich von Hannover. Zwar in der atlantischen Region, wer aber den letzten Winter noch in Erinnerung hat, weiss um dessen kontinentale Qualitäten.
Das Gebiet wird weiterhin observiert.
Gruß,
Axel