Hallo Forum,
hier Teil zwei vom Pilzsplitt. Thema mal wieder mein Rotbuchen - Eichenwald. Seit Jahren versuche ich dort,
Flockies nachzuweisen – bisher leider vergeblich. Wahrscheinlich nicht sauer genug, der Boden dort.
Bis am vergangenen WE dort eine Spaziergängerin mit einem Kleinkind und einem fast ebenso
großen Pilz in der Hand meinen Weg kreuzte. "Was ist das für einer, und kann man den essen?" so ihre Frage.
Der aufmerksame Leser wird sich den Rest denken können. Bei dem Pilz handelte es sich um einen zwar
ziemlich großen, aber an sich noch essenswert aussehenden Flockenstieligen Hexenröhrling.
Am Rand des Waldstückes, eben neben der Straße wollte sie ihn gefunden haben.
Intern, nur so für mich, ist damit der Nachweis für diesen MTBQ erbracht. Allerdings – für einen
Listeneintrag hätte ich gerne mal selbst einen gefunden.
Also war es nahe liegend, sich das betreffende Waldareal mal näher anzuschauen.
Allerlei lustige Sachen fand ich dort:
meinen insgesamt dritten Hasenröhrling und diese grünen "Birkentäublinge" hier:
Die kamen mir allerdings von Anfang an merkwürdig vor. Birken waren, wie oft, nicht mal in der Ferne zu erspähen.
Einen Verdacht hatte ich ja auch gleich. Nur stimmten die Funde nicht annährend mit den Bildern
überein, die ich aus der Literatur kenne. Trotzdem – so schöne Grüntöne und bei näherer Betrachtung
eine fein-schorfige Oberfläche. Also mal mit genommen, und einer näheren Untersuchung unterzogen.
im Bild links – FESO4; rechts ANILIN. Untergrund, eindeutig MHK!
Sofort deutlich fleischrosa Reaktion. Die zum Vergleich gesammelten Aerugineas verfärbten sich im
Vergleich dazu langsam, wie immer. Unter der Lupe eindeutig zu erkennen, eine ziemlich fette, grüne
Deckschicht, wie aufgetragene Farbe, die leicht schuppig wirkte. Allerdings – Geruch und Geschmack
der sehr stämmigen Pilze, auch nach zwei Tagen, völlig NULL. Wie nussiger Geschmack geht, bewiesen
die Integras, die ich im Kiefernwald fand.
Hier übrigens - Sporenpulver schmutzigweiß bis creme. Auch seltsam – die angeblich unabziehbare
Huthaut ging bist zu etwa einem Drittel leicht ab.
Birkentäüblinge, zum Vergleich, lassen sich fast komplett häuten.
Was nun? Liegt der noch in der Variationsbreite von RUSSULA virescens, oder gibt es da andere Arten,
die man nur im SARNARI finden kann?
p. s. Geschmack – über den lässt sich bekanntlich nicht streiten:
Was nach Käse riecht, sollte auch so schmecken. Meine Zunge juckt heute noch....;o))
Camemberttäubling, oder was?
Übrigens – Flockies hatte ich wieder keinen einzigen in Situ gefunden.
Grüßlis Ingo