Hallo Schnuffel und Robert,
dagegen ist doch nichts zu sagen. Die Arten um M. rhacodes und Macrolepiota überhaupt sind einfach noch nicht sauber geklärt. Und weil mit (un-)gewissen Fruchtkörpern Vergiftungen aufgetreten sind, soll man halt einfach die Finger von den safranigen lassen. Der Krieg ist doch schon lange vorbei, und die schlechte Hungerzeit danach doch auch. Ich empfehle jedenfalls, nur den Parasol zu verwenden, der ja sehr stattliche Fk bildet. Ich welbst lernte erst vor ca. 10 Jahren die M. permixta kennen, die eine zierliche Form der procera darstellt, und die ebenfalls essbar sein muss, denn sie ist immer mit dem Parasolverwechselt und schadlos gegessen worden, und häufig ist sie auch.
Beste Grüße, Heinz Ebert
: Hallo Robert,
: für mich ist das der Garten-Riesenschirmling, Macrolepiota rhacodes var.
: bohemica (= M. r. var. hortensis = M. bohemica), wobei ich ihn als eigene
: Art ansehe und daher eigentlich das letzte Synonym vorziehe.
: Nach meiner ganz persönlichen, unmaßgeblichen Meinung gibt es den
: Gift-Riesenschirmpilz überhaupt nicht. Diese Meinung stützt sich auf
: Beobachtungen, die ich vor einigen Jahren bei einem Hexenring auf wild
: abgelagerten Gartenabfällen am Waldrand gemacht hatte. Es waren fast alle
: Merkmale vertreten, die zur Unterscheidung der beiden herangezogen werden
: [Tintling 10 (2/1998) S.12 u.13]. Die Pilze wuchsen teils einzeln, teils
: büschelig. Der Geruch war bei jungen Pilzen angenehm nussig (wie beim
: Parasol), bei älteren Pilzen war ein unangnehmer fauliger Geruch
: festzustellen, der zunächst auf die Hutschuppen, die sich dunkler gefärbt
: hatten, beschränkt war und erst beim Vergehen den ganzen Pilz erfasste.
: Ich nehme daher an, dass die Hutschuppen besonders schnell in Zersetzung
: übergehen und sonst noch frisch und knackig aussehende Exemplare (ohne
: bestimmungsgemäße Nutzung des Geruchssinnes) in der Pfanne landen und zu
: Vergiftungserscheinungen führen können. Die Mikromerkmale waren ebenfalls
: nicht einer der Arten zuzuordnen. Die Sporengröße passte zu beiden, die
: Cheilocystiden und Hutdeckschicht waren intermediär. Nach Basalschnallen
: an den Basidien habe ich damals leider nicht geschaut.
: Es grüßt der in Erwartung heftiger Proteste sich duckende
: Schnuffel