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Re: Goldblatt-Defizit

Geschrieben von: Ulysses
Datum: 5. August 2014, 14:55 Uhr

Antwort auf: Re: Goldblatt-Defizit (Till)

Hallo Till,

neben der Durchschnittstemperatur ist auch noch die Bodenfeuchte ein wichtiger Faktor für das Vorkommen bzw. Fehlen von Arten. Im Vorderen Bayerischen Wald, wo ich häufiger unterwegs bin, habe ich das Goldblatt bislang nur in tieferen, schattigen Bachtälern gefunden, oft kaum 50 m entfernt vom Bachlauf. Auf Hochflächen, an trockeneren Hängen und auch in "banalen" Forsten in größerer Entfernung von Wasserläufen konnte ich die Art bislang nicht antreffen.

Aus meiner Sicht bedeutet das, dass eine Temperaturerwärmung gekoppelt mit einer Abnahme der Niederschlagsmenge (bzw. mit verstärkter Ungleichverteilung der Niederschläge und zunehmend längeren, ausgeprägten Trockenzeiten) sich durchaus auch negativ auf Arten wie das Goldblatt auswirken können. Im Hinteren Bayerischen Wald, wo eine große Klimawandelstudie läuft, sind die Niederschläge aufgrund der Höhenlage wahrscheinlich noch weniger "umsturzgefährdet" als tieferen Lagen.

Während nun die kälteliebenden Arten hochwandern und u.U. irgendwann Probleme bekommen derart, dass es "nicht mehr höher geht", könnten wärmeliebende Arten im Tief- und Mittelland also trotz höherer Temperaturen ebenso Probleme bekommen.

Andere Klimamodelle sehen nun die Lage allerdings so, dass es in Mitteleuropa nicht nur wärmer, sondern auch feuchter wird. Das würde dem oben beschriebenen Szenario natürlich entgegenwirken. Was das allerdings dann wieder mit unseren lokalen Trockengebieten in Unterfranken, Thüringen usw. macht, sei mal dahingestellt...

Schöne Grüße
Josef

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