Nachdem ich vor ein paar Tagen von einer Möglichkeit berichtet hatte, den Samtfußkrempling kulinarisch zu verwerten (Rezept aus dem Tintling), habe ich jetzt den Selbstversuch hinter mich gebracht.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich nicht gedacht hätte, diesen Pilz jemals essen zu können (Bei einem früheren Versuch habe ich ihn ganz schnell wieder ausgespuckt).

Das Rezept ist recht einfach: Junge Pilze, maximal faustgroß, nach dem Putzen für 15 Minuten in gesalzenem Wasser kochen. Das Wasser wegschütten (kann zum Färben von Wolle verwendet werden) und die Pilze abkühlen lassen. Dann in Streifen schneiden und in die Marinade einlegen, die wie bei einem Wurstsalat gemacht wird (Salz, Pfeffer, Essig, Öl, Zwiebeln). Das ganze einige Stunden (Tag?) einziehen lassen und wie ein Wurstsalat servieren. Individuelle Verfeinerungen der Marinade nach Belieben.

Jetzt zur Frage: Schmeckt das?

Sabine und ich haben es probiert - und ich habe noch nie erlebt, wie die Meinungen so extrem auseinander gehen können.

Sabines Meinung: Geschmacklos, unangenehme Konsistenz.
Meine Meinung: Super Geschmack, angenehme Konsistenz.

Man muss wissen, dass durch das Auskochen natürlich alle Aromen, die in Richtung Pilz gehen, ausgekocht werden. Anders bekommt man aber das Bittere und Zusammenziehende nicht aus dem Pilz. Mit anderen Worten, er ist nach dem Auskochen einfach nur fad (vielleicht hätten wir noch etwas mehr Salz ins Kochwasser tun sollen). Durch das Marinieren werden aber die neuen Aromen aufgenommen. Und zur Konsistenz - ich finde sie besser als bei der Fleischwurst - aber eben nur "meine Meinung".

Ich kann jedem nur empfehlen, es selbst auszuprobieren. Ich werde diesen Wurstsalat (ein Pilzgericht ist es geschmacklich nicht mehr) auch in Zukunft essen - aber leider ohne Sabine :-(.

Gruß
Armin