Das Muscarin Syndrom

Vergiftung durch Rißpilze, Trichterlinge u.a.





Ziegelroter Rißpilz (Inocybe erubescens)

Einleitung
Verursacher dieser Vergiftung sind verschiedene kleine weiße Trichterlinge (Clitocybe), sowie viele Rißpilze (Inocybe). Der Fliegenpilz, nachdem der verantwortliche Giftstoff (Muscarin) benannt wurde, enthält nur Spuren davon. Gefahr droht vor allem Sammlern von Nelkenschwindlingen (Verwechslung mit Trichterlingen), Maipilzen (Verwechslungen mit dem Ziegelroten Rißpilz) und Rauschpilzen (Verwechslungen mit dem Erdblättrigen Rißpilz).

Pilze
Clitocybe dealbata (Feldtrichterling)
Clitocybe rivulosa (Rinnigbereifter Trichterling)
und verwandte Arten
Inocybe erubescens (Ziegelroter Rißpilz)
Inocybe geophylla (Erdblättriger Rißpilz)
und viele weitere Inocybe.
möglicherweise Mycena pura (Rettichhelmlinge) und nahestehende Arten.

Symptome
Die Vergiftung beginnt schon bald (einige Minuten bis zu maximal 2 Stunden) nach der Mahlzeit mit starkem Speichel- und Tränenfluß, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen, Atemnot, verlangsamter Puls usw. Die Symptome sind sehr bedrohlich und unangenehm. Es existiert jedoch ein sehr wirksames Gegengift, das Tollkirschengift Atropin. Rechtzeitig verabreicht, verschwinden die Vergiftungserscheinungen in Minutenschnelle. Ist das Gegenmittel jedoch nicht erreichbar, sind bei hoher Giftmenge auch schon Todesfälle durch Kreislaufversagen vorgekommen.

Gifte
Das Muscarin wurde zuerst in mühevoller Arbeit aus dem Fliegenpilz isoliert und nach diesem (Amanita muscaria) auch benannt. Für dessen Giftwirkung ist es jedoch nicht verantwortlich, da es nur in verschwindend geringen Mengen vorkommt. Muscarin wirkt durch eine Blockade der Transmitterstoffe (es ist ähnlich aufgebaut wie Acetylcholin) an den Synapsen der Neuronen indem es diese besetzt, aber von den körpereigenen Enzymen nicht wieder abgebaut werden kann. Folge ist eine Dauererregung der entsprechenden Zellen.



Muscarin




| Pilzvergiftungen | Pilze Pilze Pilze |