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Pilze Pilze Forum Archiv 1999
Re: freies Betretungsrecht?
Geschrieben von: Birgit Antwort auf: Re: freies Betretungsrecht? (Boris)
Datum: 11. Oktober 1999, 20:20 Uhr
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Das mag schon sein, vielleicht haben wir in Bayern ja auch weniger Betretungsverbote. Nur für manche sehr sensiblen Naturschutzgebiete ist es dann schnell zu spät. Deine Einschätzung von 2% Vogonen kann ich leider nicht teilen (und außer dem ich denke, du bist hier der Pessimist? ;-)) ). Ich sehe hier in meinem privaten Umfeld: -einen Bürgermeister, der sich rühmt eine Straßenunterführung in einem Landschaftsschutzgebiet ohne Genehmigung gebaut zu haben. -Bauern, die im Landschaftsschutzgebiet Löcher in den Wegen mit Bauschutt auffüllen -die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Landsberg, die ein Gebiet mit geschützten Pflanzen zur Aufforstung freigibt, ohne eine Karte des Gebiets zu besitzen, geschweige denn es jemals angeschaut zu haben -Erdarbeiten in einer Orchideenwiese. Der einzige positive Aspekt ist hier, daß dort auch offensichtlich die Besucher auf den Wegen bleiben. Vermutlich auch deswegen, weil der Standort nicht sehr bekannt ist. Ich treff da meistens nie jemanden. -wilde Müllkippen im Wald noch und noch. -jedes Jahr mehrere Müllsäcke voll mit Abfall auf unserem Grundstück, den die Leute auf der nahegelegnen Bundesstraße aus den Auotfenstern schmeißen Kurz und gut, man hat den EIndruck, daß zumindestens hier in Bayern der Naturschutzgedanke noch nicht sehr ausgeprägt ist. Betretungsverbote kann ich da nicht als das Hauptproblem sehen.
Die Kletterer hatte ich oben auch schon ausgenommen. Nur, umsonst steht dein Bekannter schließlich auch nicht da, er wird wohl die Wanderer auch davon abhalten das nähere Gebiet um den Horst zu betreten. Und hier kommen wir doch zum Hauptproblem, wenn einmal am Tag ein Wanderer dort vorbeigeht, wird das die Vögel nicht sehr stören. Wenn in umittelbarer Nähe wahre Menschenmassen durchziehen, die sich noch so rücksichtsvoll verhalten können, bedeutet dies trotzdem eine erhebliche Störung. Nicht umsonst entwickeln sich in menschenleeren Gebieten besonders seltene Tier- und Pflanzenarten, ich denke da an die ehemaligen Zonenrandgebiet oder lustigerweise an den Freiburger Flughafen, an dessen Landebahnkopf eine extrem seltene Heuschreckenart überlebt hat, wohl weil dort nie ein Mensch den Fuß hingesetzt hat. : Ich leugne nicht dass es auch die anderen 2% (die "Vogonen") gibt, die unbelehrbar und egoistisch sind. Aber wenn man solche Leute auf frischer Tat beim Vernichten seltenster Pflanzen und Tiere ertappt, sollte man sich drauf beschränken diese zu belangen und nicht die "guten" 98% mitbestrafen. ..., brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn in Nacht-und-Nebel Aktionen gezielte Verwuestungsaktionen gestartet werden.
Birgit
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