Hallo - ich lese erst gerade jetzt Deine Mails und die Antworten.
Danke für die Blumen, aber wenn man sich lange für Porlinge interessiert heisst das nicht, dass man viel Erfahrung mit dem Echten Hausschwamm haben muss, da dieser doch ziemlich selten ist, und einem zumindest in Wald und Flur kaum begegnet.
Ich habe in den vielen Jahren erst einmal einen sehr umfangreichen Hausschwammbefall in einem Fachwerkhaus begutachten müssen, und der war heftig.
Bei Dir besteht Handlungsbedarf, und zwar schnell, denn der Pilz wird sich weiter über die Holzbalken ausbreiten. Einen Echten Hausschwamm möchte ich nicht ausschließen. Richtige, typische Poren erkenne ich bisher auf den Bildern nicht. Einen Tipp will ich auch nicht abgeben. Ich rate Dir aber zweigleisig vorzugehen.
Ich bin gerne bereit, von Dir Fruchtkörperproben zu untersuchen. Schicke mir mehrere kleine Stücke zu, möglichst auch von eine Stelle, die vielleicht faltig zusammengenotet ist; dies ist der fertile Teil. Absolut korrekt wird man (bzw. werde ich) die Art aber nur anhand der Sporen bestimmen können, und dazu benötigt man halt fertile Fruchtkörper.
Maile mich an, dann erfährst Du meine Adresse.
Unabhängig davon würde ich mich schnell nach einem Bauholzexperten umsehen, da
eine Braun- oder Würfelfäule die Tragfähigkeit der Eichenbalken stark beeinträchtigt und dadurch im schlimmsten Falle die Decke einstürzen kann.
Letztendlich ist es eine Frage der Last, die diese Balken tragen. Bauholzpilze entstehen übrigens nicht einfach so, sondern haben immer eine Feuchtigkeitsquelle. Die must Du (oder eine Fachfirma) finden. Es kann durchaus sein, dass diese 3, 5 oder 10 Meter entfernt liegt und der Pilz von dort sich über feine Mycelstränge die notwendige Feuchtigkeit holt. Also vielleicht die Balken mal absprießen.
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Gruß Werner.
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: Moin an alle Pilzspezialisten!
: Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
: Ich besitze ein 330 Jahre altes Eiche-Fachwerkhaus.
: Vor rund 30 Jahren wurde der Lehm der Decke zum ehemaligen Dachboden entfernt
: und die Balkenunterseiten gestrichen, bzw. mit Gipskartonplatten
: verkleidet.
: Vor 20 Jahren wurden die Balken vollständig freigelegt, gesäubert,
: geschliffen und mit Klarlack behandelt.
: Die eigentliche Zimmerdecke wurde darüber installiert.
: Vor ca. zwei Wochen bemerkte ich, dass aus der Verbindungsstelle zweier
: Balken eine braune, klebrige Flüssigkeit tropfte und sich im Spalt ein
: Pilz entwickelte.
: Innerhalb kurzer Zeit breitete der sich an der Unterseite offen aus und hatte
: gestern die Maße von ca. 15cm Durchmesser und 2cm Dicke angenommen.
: Vor drei Tagen war der Durchmesser höchstens 5cm gewesen!
: Der Pilz (Bilder aufgrund der Grösse als Link):
: http://img103.imageshack.us/img103/9121/dcp2543tf9.jpg
: http://img182.imageshack.us/img182/6559/dcp2544fu0.jpg
: Die betroffene Stelle von unten:
: http://img288.imageshack.us/img288/4666/dcp2546wb3.jpg
: Der Pilz schien nur innerhalb des roten Kreises zu sitzen, die anderen
: weissen Stellen sind Farbreste in Holzrissen.
: Aber gerade gesehen: Der Balken von hinten:
: http://img103.imageshack.us/img103/4465/dcp2548vu7.jpg
: Hier ist der Pilz also auch und führt in die von innen isolierte Aussenwand
: (Nordseite), wobei in dieser Nut wohl rund 15 cm Pilzfrei sind.
: Meine Fragen sind nun: Was ist das für ein Pilz?
: Wie gefährlich ist der für das Holz?
: Was mache ich gegen den?
: Für alle Tips bin ich jetzt schon dankbar.