Hallo,

sehr ungewöhnliches Terrain machte sich heute morgen bei einem Ausflug in den "Zauberwald" (von mir nachträglich gegebener Name) breit: Ein Schleierling der Phlegmacium-Gruppe (=Schleimkopf, Klumpfuß). Gleich zu Beginn der Reise gabs eine Explosion von Pantherpilzen, Steinpilzen und Hainbuchenröhrlingen nie gekannten Ausmaßes, Risspilze, Schirmlinge und etliche andere waren nur Nebendarsteller des spektakulären Schauplatzes. Und mittendrin: Cortinarius anserinus, der Buchen-Klumpfuß. Begleitbäume waren hier Carpinus (Hainbuche), Fagus (Rotbuche) und Quercus (Eiche). Scheinbar war gerade diese eine Stelle oberflächlich kalkhaltig...anders wäre diese extreme Fülle an Arten, die es an anderen Stellen in dieser Form übrigens nirgends gab, nicht zu erklären.

Doch kommen wir zum eigentlichen Anliegen. Aufgrund des geringen Bedürfnisses, Cortinarien in "meiner" Nordeifel vorzufinden und zu bestimmen, habe ich nicht den blassesten Schimmer von den Dingern. Ein vollkommener N00b sozusagen^^ aber da hier in letzter Zeit viele Cortinarien gezeigt wurden, könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen oder sogar bestätigen, dass es sich hierbei tatsächlich um besagte Art handelt ;)

Leider fehlen mir auch Chemikalien, da aufgrund der Seltenheit von Phlegmacien sich der Kauf solcher Sachen überhaupt nicht rentieren würde...wenn das allerdings so weitergeht hier, dann überlege ich mir das nochmal ;)

So hier die Bilder nun...

Beschreibung:

Hut 50-100 (120) mm breit, anfangs freudig orangebräunlich bis hell haselbraun, später graubraun bis ockerbräunlich, feucht deutlich schmierig-schleimig, ohne angedrückte Schüppchen und ohne andersfarbigen, aber herabgebogenen Rand. Lamellen schön blasslila, hell grauviolettlich, später rostfarben. Stiel 30-80 (100) mm, stark gerandet knollig und Knolle nach unten zugespitzt; Oberfläche zur Spitze hin weißlich, glatt, in der Mitte mit Velumresten, welche im Alter braun verfärben aufgrund des herabfallenden Sporenpulvers, nach unten hin mit verschiedenen Farben, bräunlich, blasslila und an einigen Stellen, vor allem am Knollenrand, gelblich (gilbend). Fleisch weiß, im Stiel blasslila, Geruch schwach obstartig oder kaum wahrnehmbar (oder Nase taub ^^).

Sporen 10-11,6 x 6-7 µm, zitronen- bis mandelförmig, rau punktiert und mit ausgezogener Spitze.

Liege ich hier mit Cortinarius anserinus richtig, bei aller Unerfahrenheit? ;)

LG Kazuya