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Moor-Flämmling

Geschrieben von: interhias
Datum: 6. April 2014, 12:49 Uhr


Salut zusammen,

nachdem es hier in München ums Verrecken nicht mehr regnen will, grabe ich mal noch einen Fund vom vergangenen November aus.

Die hübschen und in Bayern offenbar länger nicht mehr gesichteten Pilzchen habe ich zufällig bei einer Wanderung gefunden, die gar nicht mykologisch motiviert war, sondern nur den Sinn hatte, in einem Wirtshaus zu enden.

Am Weg rund um den Staffelsee kommt man durch traumhafte Moore, bei denen es nicht verwundert, dass sie solche Schätze bergen.

Gymnopilus fulgens (J. Favre & Maire) Singer:

Wegen des Standorts in einer Moorwiese dachte ich an eine - wenn auch etwas merkwürdige - Galerina, auf einen Flämmling wäre ich nicht gekommen. Beim Bestimmen half mir ein Querverweis im Galerina-Schlüssel von Watling.

Huthaut:

Cheilozystiden:

Sporen:

Infos:
Funddaten: 09.11.2013; Fundort: MTB 8332-2-2-1, 660 m; D - By - Uffing, Obernach, Staffelsee, Tannenbach-Filz am Rand zum Obernacher Moos, im Niedermoor, auf nasser Moorwiese, zwischen Heide und Moos (an dieser Stelle wohl kein Sphagnum, aber nur ein paar Meter weiter reichlich); gesellig (>5 Fk);

Hut: 1,2-2,4 cm breit, jung flach gewölbt, reif im Zentrum auch schwach niedergedrückt mit minimalem oder ohne Buckel, Oberfläche glatt (höchstens schwach grieselig, nicht faserig), trocken, speckig glänzend, ungestreift, jung lebhaft orangebraun mit minimal hellerem Rand, später etwas matter braun, rehbraun bis kupferbraun; hygrophan,
Stiel: bis 3 x 0,2 cm, ziemlich steif, basal gleichdick, im oberen Drittel jung gelb, stielabwärts immer dunkler orangebraun bis rotbraun, nur sporadisch und schwach silbrig überfasert;
Lamellen: aufsteigend und meist ausgebuchtet angewachsen, mäßig entfernt, jung honiggelb, später dunkler braun, hutfarben; Schneiden weißlich, kaum flockig;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach pilzig, eher minimal säuerlich als mehlig;
Geschmack: schwach bitter und angedeutet mehlig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis, Zellen ca. 3-7 breit, ziemlich dickwandig, mit Schnallen; Pigment interparietal gelb, stellenweise eher bernsteinfarbenes, körneliges und schwach inkrustierendes Dickwandpigment (vielleich auch außen?); zusätzlich intrazellulär, vakuolär braun (kleine rundliche Pigmentflecken); kein Hypoderm ausgeprägt;
Stieloberfläche: ohne Kaulozystiden; Zellen mit gelbem, schwach inkrustierendem Wandpigment;
Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden tibiiform bis kopfig lageniform, selten lageniform mit zylindrischem Hals, mit Schnallen; Maße: ca. 25-41 x 6-12 x 2,5-6 (Länge x Bauch x Apex);
Pleurozystiden: im Präparat der Lamellenschneide zwei gesichtet; in separatem Präparat ohne Schneide keine vorhanden;
Lamellentrama: interparietal gelb pigmentiert, nicht inkrustiert,
Basidien: 4-sporig, in der Mitte auffallend oft eingeschnürt, mit sehr langen Sterigmen (5-7 µm lang), mit Schnallen; Maße ca. 28-33 x 7-9;
Sporen: überwiegend citriform, Apex schwach ausgezogen und abgerundet, gelbbraun in KOH, extrem grob ornamentiert, Ornament aus groben Warzen , Graten und dicken Schollen (wie bei Phlegmacien z.B. C. praestans), bis 0,5 µm überstehend; Plage fehlend oder schwach ausgeprägt; etwas inhomogen, aber kräftig dextrinoid in Melzer; Maße: 9,7 x 6,2 (8,8-10,5 x 5,8-6,5), Q=1,56 (1,47-1,64), 20 Sp. gemessen;

Grüße aus München
Hias

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