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Evtl. Peziza - und falls so, welche?

Geschrieben von: Klaas
Datum: 4. Mai 2014, 16:32 Uhr


Hallo zusammen,

an dieser Kollektion habe ich seit gestrigem Auffinden zu knabbern, verirre und verwirre mich permanent und hoffe nun wieder auf ein paar Tipps.

Irgendwie passt mir nichts/nicht viel/nicht alles zu P. varia, reapnda, cerea, moravecii, flavida, granularis... wobei mir noch nichtmal eindeutig ist,
dass es sich um eine "richtige" Peziza handelt, es ist mir wie so oft alles unklar...

Jedenfalls, sofern Peziza, konnte ich bislang noch keine "mittlere Textura intricata" finden, knapp unter den Asci ist eine sehr dünne T. intricata zu
sehen, darunter durchweg T. angularis.

Leider sind die Apos noch nicht reif - was den Aufwand wohl nahezu unsinnig macht - diesen Fehler begehe ich aber fast jedes Mal bei Pezizen,
zur Reife bringe ich solche vorm Vergammeln so gut wie nie, dies gelingt mir nur bei kleineren Ascos. Zumindest zeigen die in den unreifen Asci
sonst glatten Sporen manchmal die Tendenz, ein sehr feinwarziges Ornament zu bilden, die Maße innerhalb der Asci und (der gewiss daraus unfreiwillig
herausgequetschten) freien Sporen liegen bei 15-16x8 µm. Asci um 300-350x12 µm.

Höchst auffällig fand ich die nahezu leuchtend ocker(-grünliche) Färbung der frischen FK, die jetzt jedes ocker verlieren und hellbraun werden.
(Wobei sich das auch gerade in Erinnerung von vor 2 Wochen, ein Wiederfund von P. phyllogena, wieder sehr relativiert, die teils deutlich gelbe
bis olivgrüne Fruchtschicht dieser in staubtrockener Fichtenstreu änderte sich zuletzt auch in dunkelbraun.)

Substrat könnte evtl. ein finalmorscher Eichenstamm-Abschnitt sein - nicht, weil ich Ahnung von Holzbestimmung hätte, aber weil um die vermutlich
alte Wassermühle herum mehrere solcher Eichenstämme abgelegt sind, die noch nicht ganz so morsch sind wie dieser und an denen Xyl. frust. wächst.
Gegenüber vom kleinen abgezäunten Gebiet um einen Bachlauf auch Fichten und Buchen (neben sonst üblichem Bachlaufgewächs).

Die "J+"-Reaktion blieb für mich erschreckenderweise zunächst aus, erst nach ordentlich nachschütten von Lugol färbten sich komplette Hüllen junger
Asci blau, bei älteren nur der Inhalt braun, was mich - doch sehr unerfahren hinsichtlich Peziza - etwas stutzig macht. Auch die sehr auffallenden
und lichtbrechenden Inhalte der Paraphysen, (welche ansonsten kaum auffallen, apikal nur etwas verdickt, mehrfach septiert, basal verzweigt).

Schätzungsweise wird es hierbei auch wieder keine eindeutige Bestimmung für mich geben, hier lesen aber auch wesentlich (Peziza-)erfahrenere
Pilzfreunde mit, als ich es je sein werde, von daher habe ich noch ein klein wenig Hoffnung...

Ein paar Makros und eine sehr lose, noch unbeschriftete Mikroübersicht sind beigefügt, evtl. erkennt man ja etwas Sachdienliches.
(Das Eichenblatt lag knapp daneben und diente nur als ca.-Maßstab, die Apos hatten einen Max.-Durchmesser von 15-18 mm.)

Grüße
Klaas

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