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Re: Ein Paar Funde der letzten Tage *PIC*

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 24. September 2014, 01:20 Uhr

Antwort auf: Re: Ein Paar Funde der letzten Tage (Gábor)

: Hallo Nobi,

: so einen schönen Korkstacheling habe ich auf dem Süllberg leider noch nicht
: gefunden :-(

: Was ich nur ein wenig traurig finde ist, dass die Wege, die ich schon aus
: meiner Jugend her im Süllberg kenne, nun teilweise gänzlich verschwunden
: sind.
: Statt dessen sind tiefe Treckerspuren entstanden, die nun auch nicht gerade
: zum Lustwandeln durch den vormals schönen Wald einladen.

: Interessant wäre für mich, ob der Waldeigentümer verpflichtet ist, den
: Zustand der vor der Abholzung vorhandenen Wege wieder herzustellen, oder
: ob er einfach nur dafür Sorge zu tragen hat, dass niemand z.B. durch
: geschädigte und nach einem Sturm herabstürzende Bäume oder Äste beim
: Spazierengehen verletzt wird.

: LG, Gábor

Hallo Gábor,

anbei ein Foto, aufgenommen im Mai diesen Jahres. Die tiefen Radspuren waren im vergangenen Winter ebenfalls durch Forstarbeiten entstanden. Erst schaute ich grimmig auf diese Verwüstung, dann entzückt – waren dort doch 4 verschiedene Scutellinia– und 2 Peziza–Arten in rauen Mengen gewachsen. Als ich vor 4 Wochen wieder dort war, kam der nächste Schock: man hatte die ganzen Rinnen mit Schotter zugeschüttet! Was ist nun besser??

Diesen Sommer hat mir das Straßenbauamt meine berühmte Böschung ruiniert (die AMU-Mitglieder wissen, von was ich schreibe): erst hat man im Winter die Hälfte aller Bäume gefällt – angeblich damit sie nicht auf die Straße fallen (war völlig unwahrscheinlich), aber wohl eher, weil jemand Brennholz für seinen Kaminofen gebraucht hat. Dann hatte man jetzt im Sommer gemeint, nicht nur die ersten 2m neben der Straße, sondern gleich noch 4m der Böschung mähen zu müssen – und den Mäher auf den ersten 150m zu niedrig eingestellt, so dass gleich die ganze Grasnarbe auch weg war, sah aus wie gefräst. Da war ich schon heftig angefressen... aber mal schauen, wann die früher zahlreichen Körnchen-, Graue Lärchenröhrlinge, Espenrotkappen, diverse Ritterlingsarten usw. wieder kommen.

Mein früher bester Maronenwald ist mittlerweile (da völlig in Ruhe gelassen) komplett mit Büschen und Brombeeren zugewachsen – die Säulein freut´s. An vielen Stellen hat man in den letzten zwei Jahren parallele Schneisen in 50m Abstand gefräst, um einzelne "reife" Bäume rausholen zu können. Sieht furchtbar aus, öffnet aber wieder neue Lebensräume, lässt mehr Licht rein – was vorher quasi unzugänglich war, wird begehbar. Dadurch habe ich dort nun schon einige interessante Pilzarten gefunden...

Aufgelassene Steinbrüche und Sandgruben sind hochinteressante Biotope, die Wacholderheiden mit ihren vielfältigen Orchideenarten, Enzianen, Saftlingen können auch nur durch extensive Beweidung und das Schlagen der wild aufgegangenen Bäume erhalten bleiben.

Resümee: Jede Medaille hat zwei Seiten. Und: Nur der Wandel ist konstant.

Viele Grüße – Rika

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