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Mai-Nachlese: ein Dutzend
Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 10. Juni 2019, 19:35 Uhr
Hallo miteinander! Im Mai war es ja schon wieder recht trocken, zumindest hier am Hochsträß bei Ulm gab es nur hin und wieder einen kurzen Schauer und viel Wind, der den Boden und das Totholz austrocknete. Aber bekanntlich: a bisserl was geht immer... neben Standard-Pilzen aber auch gelegentlich was Besonderes. Bestimmungstipps sind immer willkommen! Beginnen wir am 11. Mai im Pseudo-Auwald nahe der Donau (von dort zur gleichen Zeit hatte ich kürzlich diesen kleinen Rötling angefragt, der wohl zu Entoloma aranoesum agg. gehört).
Nr. 2: Den kennt Ihr wohl alle – Birkenporling (Fomitopsis betulina bzw. Piptoporus betulinus). Der ist hier nicht soo häufig, ich suche meist vergebens nach jungen Frk. für Tee.
Nr. 3: Normalerweise sehe ich den häufiger im Frühjahr, diesmal waren´s nur zwei Exemplare – Frühjahrsweichritterling (Melanoleuca cognata):
Nr. 4 am 13. Mai: Auf morscher Fichte, vor einigen Jahren ein häufiger Frühjahrspilz, macht sich inzwischen relativ rar, aber hier hat der Größte Scheibling (Gyromitra oder Discina ancilis oder perlata oder wie auch immer) mal wieder ordentlich fruktifiziert. Das wäre jetzt die passende Reife für schöne Sporenfotos (habe ich aber schon im Archiv ... und eh zu wenig Zeit):
Nr. 5 am 17. Mai: Wenn ich mir diese grobkörneligen Lamellenschneiden anschaue, dann denke ich, es wird schon der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox) sein. War nur ein Frk. und der nicht im Rindenmulch, sondern auch wieder im "Auwald":
Nr. 6: Am gleichen Tag im gleichen Wald – sehr zu meiner Freude! Ich hoffe, zu Eurer ebenso... die Puppenkernkeule (Cordyceps militaris) – hab´ ich aber nicht ausgegraben:
Nun verlassen wir den Auwald und befinden uns mit den restlichen Funden auf dem Hochsträß, 550 – 650 mNN.
Nr. 8: Gleicher Tag, gleicher finsterer Wald, eine Eschen-Enklave im jüngeren Fichtenwald ... schaut nochmal auf´s Datum – man glaubt es kaum – die letzten 2019er Speisemorcheln, noch recht gut beieinander und fest, kaum Maden, nur viel Schneckenfraß, insgesamt 6 Frk., dafür schon anderweitig besiedelt, siehe zweites Bild:
Nr. 9 am 24. Mai: Anderer Hochsträß-Wald mit vielen Buchen, ein paar Eichen und Eschen – zu dieser Zeit der mit großem Abstand häufigste Pilz, der Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus):
Nr. 10: Gleicher Tag, gleicher Wald – ein Frühaufsteher sozusagen, zumindest der linke Pilz. Habe aber nur dieses eine Exemplar gefunden – Violetter Rötelritterling (Lepista nuda).
Nr. 12 am 27. Mai: Vor 1 Jahr kam Extensiv-Substrat auf mein Garagendach, und jetzt sprießen zwischen den Sedumsprossen an die 50...60 Exemplare dieser niedlichen Conocybe. Auf dem ersten Foto sieht man 9 Exemplare, wenn man die Vertrockenten und Angeschnittenen mitzählt – alle gefunden? Die musste ich natürlich durchmikroskopieren... das sollte das Lederblasse Samthäubchen sein – Conocybe siliginea nach Kuehner(!) – Ricken hatte diesen Namen für einen Dungpilz vergeben.
Ich hoffe, Ihr hattet Spaß mit dieser Mai-Nachlese! Wenn ich dazu komme, gibt´s noch eine Fotostrecke mit einigen Becherlingen und Anderem... Viele Grüße – Rika
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